Dienstag, 25. November 2008


So ihr Lieben, endlich finde ich mal wieder ein bisschen Zeit euch zu schreiben. Es ist so manches passiert, dass allerdings nicht unbedingt erzählt werden muss. Mir geht’s hier super, auch wenn ich mir eine Erkältung eingefangen habe. Das Wetter ist zum verrückt werden. Die erste Woche die ich hier war, hatten wir ca. 32 Grad und eine extrem hohe Luftfeuchtigkeit. Ich hab mich gefühlt wie im Urwald. Ich konnte gar nicht so viel duschen, wie ich geschwitzt habe. Am letzten Samstag kam dann eine Kaltfront auf Kuba zu, über die sich die Kubaner sehr gefreut haben. Denn wenn Kaltfronten auf Kuba treffen, gibt es keine Hurricanes. Diese, ich will es mal nett ausdrücken, beschissene Kaltfront hielt eine Woche und von heute auf morgen hatten wir nur noch 20 Grad und ab und zu Regen. Das ist ja nichts schlimmes, nur hab ich so langsam das Gefühl ich wäre in Deutschland. Ich versuche hier verzweifelt ein wenig Farbe zu bekommen, aber so wirklich wird da nichts draus.Letzten Freitag waren wir im Hotel Florida (wie fast jeden Freitag) und haben ein kubanisches Pärchen kennen gelernt. Im Nachhinein stellte sich dann raus, dass die beiden verwandt und kein Pärchen waren. Wir hatten echt spaß und konnten sogar ein bisschen tanzen. Ich hab mich natürlich wieder angestellt als hätte ich zwei linke Füße, aber es wird besser. Dann war die Bude irgendwann so voll, dass man echt kaum noch tanzen konnte. Ja, und wenn das auf der Tanzfläche so eng ist, tritt man sich schon mal auf die Füße. Das Ende vom Lied, war, dass mir ein Mädel, im Salsarausch versunken, voll mit ihrem Absatz auf meinen Fuß getreten ist. Ich bin dann zum Tisch gehumpelt und bin nur noch aufgestanden um aufs Klo zu gehen.Danach haben Celine und ich uns dem kubanischen Pärchen angeschlossen und sind noch in einen kubanischen Club gegangen. Wir waren so ziemlich die einzigen Touristen in diesem Club. Sehr klein aber wunderbar sympathisch. Dort habe ich Rodolfo kennen gelernt. Und der Blitz soll mich treffen, der Typ kam aus Frankfurt. Echt witzig. Naja, wir also getanzt und Email Adressen ausgetauscht um, wenn ich wieder zurück bin, mal in Frankfurt tanzen zu gehen. Der Abend endete dann um 3 Uhr, nachdem Celine extrem unangenehm von einem Kubaner belästigt wurde und uns dann Rodolfo und sein Kumpel ein Taxi besorgt haben.Am Samstag letzte Woche, wollten wir dann in die Casa de la Musica, weil sich Celine dort mit einem Kubaner zum tanzen verabredet hat, der am Freitag mit ihr (und übrigens auch mit mir) getanzt hat. Als wir mit dem Taxi ankamen, hat er schon mit zwei Freunden von ihm auf uns gewartet. Nur lief an diesem Tag leider Rock in der Casa de la Musica. Und glaubt mir, es gibt nichts Komischeres als in eine kubanische Disco zu laufen und die spielen Lieder die wir mitsingen können. Wir also wieder raus, einmal um die Ecke gelaufen und wieder in einen Club, in dem eigentlich nur Kubaner feiern. Dort lief dann Reggaton. Ja und da wir Europäer ja unheimlich grazil unsere Körper bewegen können, standen wir dann erstmal nur rum und haben die Kubanerinnen beim „tanzen“ beobachtet. Manch einer mag es tanzen nennen, ich nenne es gerne „Bewegungen, die dem Geschlechtsverkehr in der Öffentlichkeit mit Kleidern sehr ähneln“. Ob tanzen oder nicht, man kommt sich auf jeden Fall dick, hässlich und plump vor. So fühl ich mich jedes Mal wenn ich denen beim tanzen zuschaue.Naja zwischendrin wurde dann auch mal etwas House gespielt, und da die Kubanerinnen damit nichts anfangen konnten (ätsch) hab ich denen dann mal gezeigt, wie man zu diesen Beats seine Hüften bewegt. Mensch tat das gut. War Honig für mein angekratztes Ego.Der Abend nahm dann ein abruptes Ende, denn der Strom fiel aus. Und nicht, dass versucht wird das wieder zu richten…. nee nee, wir sind ja in Kuba, da ist das so und damit war die Party dann zu ende und alle gingen. Ich hab an diesem Abend Yosmel kennen gelernt, er ist der Freund von Lander, der Typ mit dem sich Celine getroffen hat.Wir sind dann zusammen in einem Taxi nach Vedado zurück gefahren. Celine war müde, weil sie am Freitag ein bisschen, die Betonung liegt auf bisschen (zwinker, zwinker) zuviel getrunken hat. Also bin ich alleine mit den Beiden durch die Straßen gelaufen. Ja, in Kuba kann man dass, in anderen Ländern sollte man das allerdings unterlassen. Zusammen sind wir zum Hotel National gelaufen, weil man von dort so einen wunderschönen Ausblick auf den Malecon hat. Vorher haben wir uns noch etwas zu trinken besorgt und haben den ganzen Abend geredet. Sie haben mir viel über das Leben in Kuba erzählt und ich konnte nicht aufhören zu zuhören. Lander zum Beispiel verdient 50 CUC im Monat, dass sind ca. 50 $. Davon muss er dann noch seine kleine Tochter ernähren und ein Zimmer bezahlen. Yosmel hat einen ziemlich guten Job für einen Kubaner. Er arbeitet in einer Galerie und verkauft Gemälde. Er verdient ca. 500 CUC im Monat und das ist verdammt viel für einen Kubaner. Und immer wenn ich so was höre, fällt mir auf wie gut es uns Zuhause geht. Wenn man hier seinen Job verliert muss die ganze Familie hungern. Für uns ist diese Situation schlicht undenkbar.Sonst leide ich nur ein wenig unter dem kubanischen Wetter. Ich hab nur 2 Pullis mitgenommen und eine Jacke. In der Nacht kann das manchmal recht kalt sein. Ich hoffe euch allen geht es gut. Ich würde auch gerne schon ein paar Bilder auf meinem Blog ausstellen aber leider brauche ich nur um meinen Blog zu aktualisieren ca. 15 Min. Ich habe versucht meine Emails zu checken, aber alleine die MSN Seite braucht 4 Minuten um zu laden!!! Und das geht mir so tierisch auf den Zwirn.Auch wollte ich mir hier eine Handykarte kaufen um ab und zu ein paar SMS zu verschicken und um angerufen zu werden. Leider geht das nicht…naja es würde schon gehen aber alleine die Karte fürs Handy würde mich 150 CUC kosten und dann müsste ich die Karte auch noch aufladen lassen. Also bin ich ab dem ersten Dezember nicht mehr so wirklich erreichbar. Und das nervt mich ein wenig.Zudem es auch etwas blöde ist, weil Steffi ja am ersten kommt und sie mir nicht mehr schreiben kann ob ihr Flieger pünktlich kommt oder nicht. Keine Angst Süße, ich hole dich auf jeden Fall ab. Ich kann es kaum noch abwarten dir hier alles zu zeigen. So, dann verabschiede ich mich mal bei euch und hoffe ihr leidet noch ein wenig mehr unter dem deutschen Wetter, wie ich unter dem kubanischen ; )


Beso
PS: Ich hinke ein wenig mit meinen Posts hinterher, da ich keine Lust haben fuer jeden Post umgerechnet 5 Euro im Hotel zu bezahlen. Halte euch aber weitgehend auf dem Laufenden.

Donnerstag, 13. November 2008

Hallo meine lieben,

endlich finde ich mal ein bisschen Zeit euch zu schreiben. Mal wieder wurde ich vom Regen geweckt, der sich hier seit meiner Ankunft stetig meldet. Ich hab mir das mit dem Wetter hier ein wenig anders vorgestellt. Aber ich hoffe auf Besserung.Den Flug habe ich gut überstanden und außer ein paar Turbulenzen über Floridas Küste, war der Flug sehr angenehm. Celine hat mich auch gleich am Flughafen mit einem Bekannten abgeholt und uns nach Havanna gefahren.Untergebracht bin ich wieder bei Zeida, bei ihr war ich auch letzten November. Hier hat sich einiges verändert. Erik, der nette Herr, der hier alles organisiert, lässt sich gerade von seiner Frau scheiden und wird im Dezember nach Rom ziehen um dort mit seiner neuen Flamme zu wohnen. Arbeiten will er dann in der cubanischen Botschaft in Rom. Ja, die alte Tanzschule gibt es nicht mehr, die neue ist jetzt bei mir die Straße runter in einem netten Haus mit sage und schreibe vier Tanzlehrern. Diesmal sind auch 2 attraktive Damen für die Herren dabei.Seit ich hier bin, waren Celine und ich schon zwei Mal tanzen. Am Montag sind wir ins Hotel Florida und wurden grandios von einem Taxifahrer beschissen. Ich war leider schon so übermüdet, dass mir das dann schon fast egal war. Er sollte uns ans Hotel Florida fahren, die Fahrt kostet normalerweise ca. 4 CUC. Er lässt und geschmeidig mitten im Ghetto von Centro Habana raus und will 5 CUC, wohl gemerkt würden wir für diesen Weg gerade einmal 2 CUC bezahlen. Ich stand schon draußen und habe mir verwundert die Gegend angeschaut, mit dem Gedanken, dass sah aber das letzte Mal irgendwie anders aus. In diesem Moment steigt Celine aus, hat natürlich den Taxifahrer, der gar kein Taxifahrer war, schon bezahlt. Eine Nanosekunde nachdem die Tür zu war fuhr er dann mit quietschenden Reifen davon. Ich, mit einem großen Fragezeichen im Gesicht, einen 360° rundum-Blick zu Celine geschaut und meinte nur: „Dass sieht aber so gar nicht nach Habana Vieja aus.“Wir also ein bisschen verplant in der Gegend rum geglotzt, bis ich dann die Schnauze voll hatte und schlaftrunken die Führung übernommen habe… Die Straße runter und einfach den Arm heben, entweder es hält ein Taxi an oder ein Cubaner, der sich ein paar CUC verdienen will. Es war natürlich, wie zuvor auch ein Cubaner. Ich mich also runter zum offenen Fenster gebeugt und ganz loyal in meinem gebrochenen Spanisch gefragt: “Hotel Florida para tres CUC?“. Natürlich mussten wir erst noch ein bisschen über den Preis diskutieren, da der nette Herr ja unglaubliche Verluste machen würde, wenn er uns für nur 3 CUC nach Habana Vieja fahren würde. Nach 2 Min. war die Sache dann gegessen und er hat uns gefahren, nicht dass er das auch nur für 2 CUC gemacht hätte. Man sollte zudem wissen, dass es in Cuba richtige Taxis gibt aber auch Cubaner privat Touristen fahren, das ist allerdings illegal. Da sich die Cubaner aber gerne mal schnell ein bisschen harte Währung verdienen, machen sie es trotzdem. Als Ausländer hat man nichts zu befürchten, da bei solchen Dingen nur die Einheimischen zur Rechenschaft gezogen werden.Gut, wir also endlich in der Nähe vom Hotel Florida, hält der Fahrer an und schmeißt uns an der Straße raus. Zumindest sah es jetzt verraut aus aber wir mussten doch noch ein Stück die Straße entlang laufen um zum Hotel zu kommen. Das ist aber normal, da das Hotel an einer Fußgängerstraße liegt und die Autos dort nicht hinfahren können.Wir also schwungvoll aus dem alten Lada gerutscht, der übrigens schon älter war als ich, und die kleine Gasse Richtung Hotel Florida gelaufen. Nach ungefähr 5 Min. konnte ich schon nicht mehr laufen weil meine Schuhe so gedrückt haben. Ich bin mehr schlafgewandelt als gelaufen und so hab ich dann auch nicht mehr meine Füße gespürt. Endlich am Ziel unserer Begierde angelangt, mussten wir feststellen, dass erst ab 23 Uhr eine Band spielen sollte. Da war es gerade mal 20 Uhr. Aber wir sind ja nicht zum Spaß hier, dachten wir uns und nichts wie rein. Einen Tisch vor uns hatten wir grandiose Sicht auf ein Typisches cubanisches Liebespaar. Er, ca. 50, weißer Abstammung und recht unattraktiv. Sie, geschätzte 25, schwarz und ziemlich heiß. Getanzt haben die beiden nicht, dafür so extrem unappetitlich rumgezüngelt, dass uns vom hinsehen schon ein wenig schlecht wurde.Wir haben dann noch geschmeidig etwas getrunken und Celine hat noch ein bisschen getanzt. Ich habe dankend jedem Bewerber abgelehnt, der mit mir tanzen wollte. Der Jetlag hat mich dann ziemlich schnell eingeholt und wir mussten gehen. Eine Blase am kleinen Zeh und 30 Min. später lag ich dann endlich im Bett und genoss mein wohlverdienten Schlaf.Soviel zu meinem ersten Tag auf Cuba.Heute habe ich meine erste Tanzstunde in der neuen Tanzschule, die ich wirklich nötig habe wie ich gestern in der Casa de la Musica feststellen musste. Aber ich bin ja hier um zu lernen und hoffentlich sehe ich bald beim Salsa, sowie beim Spanisch erste Fortschritte. Ich halte euch auf jeden Fall auf dem Laufenden.

Beso