Montag, 27. April 2009

Reiten...


Darf ich Vorstellen.... Faraón, mein treues Pferd auf dem Weg durch Kolumbien. Wir waren eine rießig große Gruppe, so um die 15 Leute und es war total schön. Ich freu mich sagen zu können, dass ich immer noch fest im Sattel sitze und mich als Chef beim Pferd durchsetzen kann. Wir sind in der nähe vom Flughafen losgeritten und haben nach ca. 2 1/2 Std eine Pause gemacht. Mir gings leider am Samstag nicht so gut. Mir war schlecht und ich hatte Kopfschmerzen und ich wollte eigentlich schon absagen aber ich konnte es mir einfach nicht entgehen lassen. Auf dem Pferderücken und bei frischer Luft, ging es mir auch anfangs ein wenig besser. Allerdings kamen dann die Kopfschmerzen kurz vor unserem Halt wieder und dann schön kräftig. Dann wurde es dunkel und auch kälter. Als wir dann den Heimweg einschlugen, war es schon total düster. Es war so unheimlich schön in der Nacht zu reiten, die Sterne zu sehen und die Glühwürmchen auf den Weiden leuchten zu sehen. Natürlich ist das Reiten im dunkeln nicht so ideal für die Pferde, weil die einfach nervöser werden aber Faraón hat seinen Wallach (kastriertes Pferd) gestanden und mich sicher zurück zum Stall geführt.
Nachdem wir alle sicher und heil angekommen sind, bin ich mit Freunden von Erica heim gefahren. Danach hab ich mir noch ein bisschen Suppe eingezwungen, eine Tablette genommen und mich schlafen gelegt. Das war so mehr oder weniger mein Wochenende. Am Sonntag waren dann auch die Kopfschmerzen weg und ich konnte mir einen schönen faulen Tag gönnen.
Heute hatte ich meinen ersten Intensivunterricht in Spanisch. Vier Stunden sind schon etwas heftig aber da muss ich jetzt durch. Habe ja noch 6 Wochen hier in Kolumbien und ich hoffe, dass ich evtl. noch einen Kurs dranhängen kann um mir noch ein bisschen Spanisch in den Kopf zu hämmern. Schau jetzt auch die Nachrichten nur auf Spanisch, damit ich vielleicht noch das ein oder andere Wort lerne. Ja, jetzt heißt es Endspurt, Arsch zusammen kneifen und durch. Bald bin ich wieder zuhause ; ) und mann was freu ich mich aufs Grillen... bis dahin...
Beso

Donnerstag, 23. April 2009

Weiter gehts...

Nachdem ich eine halbe Ewigkeit auf die Bilder von Mark gewartet habe, hat er mir endlich welche geschickt. Leider nur 3 Bilder von geschossenen 15... vielen Dank auch. Weiß ich bescheid für die Zukunft und bring einfach meinen eigenen Foto wieder mit. Hier ist auch endlich das Bild von den "Waschbecken" im Club Mangos. Auch wenn ich die ausgestopften Pferdeköpfe ein wenig makaber finde, sah es doch geil aus.
Habe letzte Woche durch Erika, zwei Deutsche kennen gelernt. Wir waren dann am Sonntag bei Crepes & Waffles, danach gings zum Parque Lleras und ausklingen lassen haben wir den Abend bei Pizza 1969. Meiner Meinung nach die beste Pizza in ganz Medellin.
Meine Schule hat auch endlich wieder angefangen. Ich wollte ja einen Intensivkurs (4 Std. täglich) belegen, leider waren nur Leute da, die einen normalen Kurs (2 Std. täglich) gebucht hatten. Als wir dann in der Klasse waren stellte sich dann schnell raus, dass 3 von 5 Personen lieber einen Intensivkurs belegen würden. Also gehts für uns drei dann am Montag los mit 4 Std. täglich Spanish pauken. Zudem habe ich rausgefunden, dass ich auch 2 Unikurse belegen kann. Ich habe mich für Negociación Internacional entschieden. Werde zwar sowieso nicht viel verstehen, aber ich werde jetzt mein Hirn mit Spanisch füttern bis es platzt!!!
Am Samstag treffe ich mich mit Erika und den beiden Deutschen, Ralf und Micha, zum Ausreiten. Alex ist auch mit am Start und ich freu mich schon total. Endlich wieder im Sattel sitzen. Und das Beste daran ist dann noch dass wir ca. 3 Pausen machen werden und da dann ordentlich Alkohol fließen wird. Mir wird ein Bier schon reichen, ich genieße dieses Erlebnis lieber mit klarem Kopf, haha. Hoffe ich lass mich nicht mitreißen, scheiß Gruppenzwang.
Hoffe ich kann euch dann am Sonntag berichten wie es war. Bis dahin, grüßt mir den deutschen Frühling...

Beso

Mittwoch, 15. April 2009

Schwein gehabt...


Eigentlich wollte ich euch schon viel früher schreiben, aber ich wollte auf die Bilder warten die Mark mir noch schicken soll, vom letzten Wochenende. Wir waren nämlich im Mangos. Ist ein Club in dem man auch recht viele Touristen findet.
Der ganze Club war im Western Style gestaltet, hatte eine Bar mit Stripperpole (Strippstange) und Gogotänzer. Ich fande es ganz nett dort, von der Musik wurde alles gespielt. Von Merengue, Salsa, Traditional, Reggaeton bis House war alles dabei. Ich muss leider gestehen, Hand aufs Herz, ich kann traditionelle kolumbianische Musik einfach nicht ausstehen, dieses schwule Akordion macht mich verrückt. Naja, auf jeden Fall wars trotzdemn ganz lustig, Mark hat uns eingeladen und somit war es auch kein teurer Abend. Bevor wir gegangen sind, musste ich nochmal schnell für kleine Mädchen und bin zu den Toiletten gegange, was ich dort gefunden habe war der Knüller.
Das Waschbecken bestand aus einer alten Wild West Pferdetränke, darüber (so im meiner Kopfhöhe) hangen ausgestopfte Pferdeköpfe aus deren Maul ein Schlauch hing. Das war dann der Wasserhan. So, da stand ich nun, angestarrt von einem ausgestopften Pferdekopf und wusste nicht wie das Wasser angeht... also habe ich gestreichelt, bin mit der Hand unterm Maul entlang, könnte doch sein, dass sich da ein Laser verbirgt... aber nein. Dann kam endlich so ein Hilfscowboy und hat mir den Drehverschluss des Wasserhahns, versteckt hinter einem Cowboystiefel, neben dem Pferdekopf, gezeigt. Ich habe auch ein Bild gemacht, sobald mir Mark die Bilder schickt, füge ich das nachträglich noch hinzu.
Am Montag hat sich dann Alex bei mir gemeldet, er war die letzte Woche an irgend einem See in der Nähe der Küste. Wie ihr sicher wisst, konnte ich mir den Namen von dem komischen See nicht behalten. Soll ganz schön gewesen sein, haben sich mit allen möglichen Wassersportarten die Zeit vertrieben. Wir sind dann gegen Nachmittag hoch zum Oviedo Mall gelaufen und haben uns ein Eis gegönnt. Dann musste Alex auch schon wieder los, da ihn seine Gasteltern mit dem Auto abholen wollten. Ich bin dann noch schnell in den Supermarkt und habe Brot und Gemüse für die nächste Woche gekauft und dann sind wir heim gelaufen.
Während ich noch am einkaufen war, hab ich Alex Susis Produkte gezeit und meinte nur, dass sie eine gute Freundin unserer Familie sei und ich gerne mal bei ihr in der Bäckerei vorbei schauen wollte. Alex meinte dann nur er kenne sie auch und habe schon mit ihr gesprochen und er wüsste auch ungefähr wo die Bäckerei sei. Also habe wir abgemacht die Woche mal bei Susis Bäckerei vorbei zu schauen.
Gestern klingelt dann mein Telefon und der Alex ist dran... fragt mich ob wir nicht bei Susi vorbei schauen wollen. Er kam dann gleich nach seiner Arbeit vorbei, dann haben wir noch ein bisschen im Internet gesurft, weil der Alex die Oma nicht kennt, die bei der Polizei wegen Gewitter anruft. Hehe. Also haben wir alle lustigen Radiopannen durchgehört und haben uns dann so viertel nach 5 auf die Socken gemacht. Ich war noch nie in der Bäckerei und weiß auch nicht wie man hinkommt, und da Alex um 19 Uhr einen Tanzkurs hatte, habe ich vorgeschlagen einfach ein Taxi zu nehmen. Da aber Alex die Adresse auch nicht wusste sonder nur ungefähr, wollten wir dann doch mit dem Bus fahren, weil der wohl direkt vor der Bäckerrei hält. Also sind wir in Richtung Poblado Metrostation gelaufen, ein alter bekannter Weg, den ich immer laufe, wenn ich zum Exito einkaufen gehe.
Wir also am schwatzen und tratschen, als dann plötzlich Alex, wie von der Tarantel gestochen, losrennt. Ich zuerst nix gerafft und dann habe ich das Messer gesehen, dass der Kerl in der Hand hat, der versuchte Alex festzuhalten. Ich, steht da wie festgefrohren, glaube nicht was ich gerade sehe und fang dann an in die andere Richtung zu rennen. Als ich mich dann umschau, seh ich wie Alex sich losreißen kann und renne über die Straße auf den Grünstreifen der die beiden Fahrbahnen von einander trennt. Alex kam sofot hinterher und war bleich, als hätte er ein Geist gesehen. Nach einer geschockten Wiedervereinigung habe ich mir Alex dann mal genauer angeschaut aber es sah alles gut aus. Als er aber dann sein T-Shirt hochzog, habe ich doch eine kleine Wunde gefunden, die von der Messerspitze war. Also Tempo drauf und zurück nach Hause bzw. zur Clinica Las Vegas gelaufen. Wir standen beide echt unter Schock, Alex natürlich mehr als ich. Ich habe mich auch entschuldigt für mein feiges Wegrennen, aber in dieser Situation handelt man automaitsch nach Reflexen und was hätte ich denn machen sollen? Was ein Scheiß, nachmittags um halb 6 auf offener Straße und im Hellen. Ich konnts immer noch nicht fassen, dass uns das tatsächlich passiert ist.
Ich bin schon so vorsichtig geworden, seit Camilo mit einer Pistole, vor der Uni ausgeraubt wurde. Aber das war Abends um halb 8 und es war schon dunkel. Bei uns war es hell und jeder konnte alles sehen... Naja, wir dann halt zurückgelaufen zur Klinik und ich nach meinem lieben Doc gefragt. Der war auch zum Glück da. Nachdem Alex sich angemeldet hat, habe ich ihn erstmal hinsetzen lassen. Ich kann euch sagen, der sag garnicht gut aus. Total bleich und etwas abwesend. Also hab ich erstmal ein Wasser gekauft und habe schon angefangen zu scherzen um ihn ein wenig abzulenken. Das hat dann auch glücklichweise funktioniert und bald waren wir auch schon dran. Die Wunde war zu klein zum Nähen, aber wir wollten sicher gehen, dass sie gereinigt wird und das halt keine Krankheiten übertragen werden. Wer weiß schon wo das dreckige Messer vorher war? Nach der Versorgung wurden Alex dann noch Antibiotika, Schmerzmittel und eine Creme für die Wunde verschrieben. Ja, die Kolumbianer verschreiben gerne ; )
Was ein Tag. Sind dann zu mir und haben noch was gekocht. Dann wurde uns auch klar was für ein Glück wir bzw. er hatten/hatte. Was währe gewesen wenn der richtig zugestochen hätte? Ich will garnicht dran denken... Wir hatten echt Glück, dass wissen wir beide.
Naja, dieses Erlebnis trägt jetzt auch nicht unbeding dazu bei, dass ich öfters das Haus verlasse. Ich weiß auch nicht, ich habe mich hier eigentlich immer recht sicher gefühlt, bin alleine zur Mall oder zum Exito gelaufen. Doch sobald jetzt einer hinter mir läuft, werd ich mich wohl 3 mal rumdrehen und ihn vorbei lassen... Zudem hatten wir Glück, dass wir zu zweit waren. Wer will so was schon allein durchstehen, da waren wir beide froh, dass der jeweils Andere dabei war.
Tja, ich weiß nicht ob ich einfach zu naiv für Südamerika bin. Ich bin so behütet und sicher aufgewachsen, dass ich über sowas nie nachdenke. Aber wie hätte man es verhindern können? Wenn ihr mich fragt, garnicht! Solche Vorkommnisse passieren hier halt einfach.
Alex und ich sind jetzt um eine Erfahrung reicher, nicht das wir auch gerne darauf verzichten würden. Aber es lässt einen überlegen, wie glücklich wir uns schätzen können in Deutschland aufgewachsen zu sein. Ohne Sorgen und ohne Gewalt. Klar kann einem sowas auch in Deutschland passieren aber hier gehört es einfach irgendwie dazu.
Ich muss das jetzt erstmal alles sacken lassen. Ich habe auch nicht wirklich gut schlafen können. Bin seit 4 Uhr wach und konnte nicht mehr einschlafen also habe ich gedacht ich schreib euch mal.
Das Erste an das ich gedacht habe, nachdem wir entschieden haben ins Krankenhaus zu gehen war, "dass darf ich bloß nicht dem Josh erzählen". Der hat schon in den ersten 8 Wochen, die ich in Kolumbien war aus Sorge 4 Kilo verloren. Und wenn ich ihm das jetzt schreibe, dreht der total am Rädchen... also werde ich das schön für mich behalten und ihm dann in aller Ruhe erzählen wenn ich in einem Stück ; ) bei ihm in Kuba sitze.
Ja ihr Lieben, reisen ist echt verrückt und es wird (meistens) nicht langweilig. Vielleicht starten Alex und ich ja nochmal einen Versuch Susis Bäckerei zu besuchen um endlich einen Apfelkuchen kaufen zu können. Dann nehmen wir aber ein Taxi um auf Nummer sicher zu gehen.
Sonst hoffe ich, dass ihr schön Ostern gefeiert habt und das Wetter bei euch so genial bleibt. bei mir regnet es (wie immer) fast jeden Tag für ein paar Stunden. Ich kann es jetzt nicht mehr abwarten bis der Unterricht wieder beginnt und ich endlich wieder abgelenkt bin. Fühlt euch alle feste gedrückt und jetzt freu ich mich umso mehr auf Zuhause ; )

Beso

Donnerstag, 9. April 2009

Feliz cumpleaños Luna

Heute vor 2 Jahren war es soweit, Luna hat das Licht der Welt erblickt. Ich kann mich noch genau dran erinnern als wäre es gestern gewesen. Was die Zeit vergeht... Ich hoffe ihr feiert jetzt alle zuhause fleißig, mit vielen Luftballons, Süßigkeiten und Freunden. Schade, dass ich nicht dabei sein kann. Habe dich versucht anzurufen, Caro, ging aber nur die Mailbox dran. Ich hoffe aber, dass ich nächstes Jahr meinen Pfilchten als Patentante wieder besser nachgehen kann. Also liebe Luna alles Gute zu deinem 2. Geburtstag. Ich vermiss dich ganz doll und freu mich dich bald wieder zu knuddeln.
Was gibt es sonst so neues? Ich bin jetzt seit einer Woche wieder da und habe nicht viel geschafft. Ich habe mich mit Alex getroffen, war bei Kiki's Familie zum Essen eingeladen und habe meinem Arzt die Flasche Rum mitgebracht, die ich in Havana gekauft habe. Die letzen zwei Tage habe ich noch nicht mal das Haus verlassen, so faul war ich. Dafür habe ich mich über den ganzen Visums-kram von Josh informiert. Und im Nachhinein hätte ich das lieber bleiben lassen sollen, da ich rausgefunden habe, dass man bis zu 5 Jahre auf eine Visa Immigration Number warten kann. Das hoffe ich waren aber Ausnahmen. In den meisten Foren wird beschrieben, dass die ganze Prozedur von Antragstellung bis Green Card so an die 2 Jahre dauert. Das ist allerdings auch frustrierend, da ich gehofft hatte wir könnten Weihnachten zusammen verbringen. Naja, vielleicht haben wir ja Glück und er bekommt schnell seine Immigration Number...
Ständig nach Kuba fliegen geht ganz schön ins Geld und ich werde mir es nicht leisten können, nach meiner Ankunft in Deutschland, die nächsten 6 Monate wieder nach Kuba zu fliegen. Also heißt es abwarten und sehen was passiert.
Ich habe mich derweil aber auch bei der Green Card Lotterie angemeldet und drücke mir selbst fest die Daumen. Hab ich das schon geschrieben? Meine Erinnerung leidet am meisten unterm Nichtstun. Naja ist aber sowieso erst für 2011 also bin ich nächstes Jahr auf jeden Fall noch in Deutschland.
Soweit so gut ich bin in 96 Tagen wieder zuhausen und freu mich schon unendlich aufs Grillen *yammi* Und wehe es regnet wenn ankomme!!! Dann flieg ich gleich wieder zurück ; )
Also ihr lieben, machts gut und ich lass wie immer von mir hören, wenns was zu erzählen gibt.

Beso

Donnerstag, 2. April 2009

Regreso a Medellin

So, endlich kann ich meinen Blog mal wieder updaten. Meine Zeit in Havana ist natürlich wie im Flug vergangen. Die Zeit mit Josh war sehr schön aber leider zu kurz. Er musste zudem arbeiten und war somit Montags bis Samstags von 10 - 18 Uhr außer Haus aber ich habe ihn jeden Tag von der Arbeit abgeholt.
Es standen einige Meetings mit Clienten an, einige Essen und auch ein netten Abend im Jazz Café, natürlich alles reines Business ; )
In der Zeit in der ich dort war, waren zur gleichen Zeit Herman und seine Familie dort. Herman ist ein norwegischer Businessman und macht Geschäfte mit Gaulliac, Joshs Boss. Also hatten Josh und ich einiges zu tun und zu übersetzen, da der Künstler selbst kein englisch spricht. Der Anlass des Besuchs war, dass im April eine große Kunstaustellung in Norwegen stattfindet, auf der Gaulliac seine Bilder ausstellt.
Sonst war es wunderschön wieder in Kuba zu sein, leider habe ich wieder Probleme mit dem Magen gehabt und war daher dankbar, dass ich mir vorher schon etwas von meinem Doc verschreiben lassen habe, im Falle des Falles. Den Salsa habe ich in vollen Zügen genossen und auch zum Rum nicht nein gesagt. Der Abschied ist uns wie immer sehr schwer gefallen aber diesmal weiß ich ja, dass wir uns in 10 Wochen wieder sehen.
Ja, was die Zeit vergeht, in 10 Wochen ist mein Aufenthalt in Kolumbien schon vorbei. Was die Zeit vergeht. Ich habe auch schon gehört bei euch zuhause wird es wärmer und solangsam wird es Frühling. Hier in Medellin ist ja bekanntlich immer Frühling und demnach regnet es auch fleißig fast jeden Tag. Da kam mir die Abwechslung in Havanna bei 26 - 32 °C und Sonnenschein ganz gelegen.
Der Rückflug war ganz ok und es ist diesmal auch alles glatt gegangen. Die Fahrt vom Flughafen zur Clinica Las Vegas war allerdings ein wenig angsteinflößend. Ich dachte echt der Taxifahrer entführt mich. Da ein Mautpunkt überschwemmt war (ratet mal von was, RICHTIG zu viel REGEN!!!!!!!!!) mussten wir einen anderen Weg nehmen. Dem Taxifahrer ist dann aber kurz vor der Autopista eingefallen, dass er doch lieber einen Schleichweg nehmen will.... Ich kann euch sagen... die Strecke ist wie bei uns im Odenwald die Hutzwiese... Voller Kurven, ohne Beleuchtung und das dann eine knappe dreiviertel Stunde. Die Straße ist vergleichbar mit den kleinen Landstraßen, die eigentlich nur gebaut wurden, damit der Bauer mit seinem Traktor von Feld zu Feld kommt. Dann sind wir natürlich an einem ganz anderen Ende in Medellin angekommen und anstatt der mal auf die Hauptstraße fährt, fahren wir mitten durchs Ghetto von Medellin. Ich habe drei Kreuze geschlagen als ich dann endlich zuhause vor der Tür stand. Am nächsten Tag bin ich dann erstmal einkaufen gegangen um frühstücken zu können. Leider war vorm Exito (das ist der Supermarkt) die Straße überschwemmt (ratet mal von was, RICHTIG vom vielen REGEN vom Tag zuvor). Als ich dann aber fertig war mit meinem Einkauf, war ein Teil der Straße schon wieder freigegeben, leider war die Einbahnstraße, welche in richtung meines Apartments führt noch gesperrt, also mussten wir drum rum fahren. Ich hatte dann auch mal wieder das Glück den dümmsten Taxifahrer von ganz Medellin zu bekommen, der dann den Weg nicht mehr wusste. Nach zwei Sackgassen, drei Wendungen und auf einer Autobahnabfahrt in den Gegenverkehr fahren, waren wir dann endlich auf der Hauptstraße richtung Clinica Las Vegas und somit fast zuhause. Am Ende habe ich dann mehr als den doppelten Preis bezahlen dürfen, war aber dann endlich zuhause. Taxi fahren ist immer wieder ein Abenteuer.
Heute wa ich dann wieder in der Uni um zu fragen, wann ich denn den nächsten Kurs anfangen kann. Leider fängt im Moment kein Kurs im Level 6 an, also muss ich bis zum 22 April warten bis es weiter geht. Jetzt hab ich natürlich keine Ahnung, wie ich die Zeit bis dahin totschlagen soll. Ich hoffe ich kann bald mal Susi in ihrer Bäckerei besuchen und auch endlich ma Kontakt zu Maria Christina aufnehmen, dank Kiki habe ich ja jetzt ihre Nummer. Heute Abend wird mich noch Anneli anrufen und vielleicht hat sie ja auch eine Idee wie ich die Zeit bis zum nächsten Sprachkurs rumbekommen kann.
Ich melde mich wenns was Neues gibt, bis dahin gehabt euch wohl und genießt den Frühling.

Beso

Mittwoch, 1. April 2009

Oh wie schön ist Panama...


Während des Fluges hatten wir einige Turbulenzen aber es war noch auszuhalten. Zum Glück sind wir auch schon nach einer knappen Stunde in Panama gelandet. Dort hatte ich dann noch genügend Zeit um meine Touristenkarte zu besorgen, also bin ich gleich zum nächsten Informationsschalter in meinem Ankunftsterminal B um mich zu erkundigen, wo ich meine Karte denn bekommen könnte. Zu meiner Überraschung teilte mir dann die nette Infotante mit, dass mein Flug nach Kuba gecancelled wurde. Oh welch eine Freude, que bueno. Zum Glück ging aber eine andere Maschine 2 Std. später, also wurde ich von der Dame gleich mal umgebucht. Danach wurde mir dann erklärt, da ich am Gate 30 in Terminal A abfliegen werde und dort dann auch meine Touristenkarte bekommen würde. Ich also mit Säckele und Päckele ins Terminal A geschlappt, dort war natürlich keine Sau am Gate 30, sodass ich meine Touristenkarte hätte kaufen können. Ich also zur nächsten Information gelaufen und dort durfte ich mich dann hinter den ganzen Blizdenkern anstellen, die ihr Ticket noch umschreiben lassen mussten. Bei mir hatte das ja zum Glück schon die Tante am Infoschalter im Terminal B erledigt. Ich also angestanden und vor mir waren 4 Leute, die dann, während ihre Tickets umgeschrieben wurden, noch Freunde ranriefen, die sich dann noch ganz unauffällig vordrängelten. Nach 20 Minuten wurde es mir dann zu bunt also habe ich mich nach alter Panamataktik vorgedrängelt und gefragt wann denn endlich das Gate besetzt wird damit ich meine Touristenkarte kaufen kann. Mir wurde versichert es käme gleich jemand um sich darum zu kümmern. Also bin ich fluchend ans Gate gelaufen, und welch eine Überraschung, dort standen ja auch nur 20 Leute die auf jemanden warteten, der ihre Tickets umschreibt. Ich natürlich, wie von meinen Eltern gelernt, schön in der Schlange gestanden, bis dann nach 25 Min. endlich mal jemand ans Gate kam. Dann ging die große Schlacht los, auf einmal kennt jeder jeden und jeder war vor dem Anderen da, was ein Chaos kann ich euch sagen. Gütigerweise wurden Telefonkarten verteilt, damit wir Abholer und Unterkünfte über unsere Verspätung informieren konnten. Da meine kolumbianische Handykarte in Panama nicht funktionierte, war ich echt dankbar für dieses Stück Papier. Naja, da auch mir irgendwann mal der Geduldsfaden reißt, habe ich mich vor ans Gate gekämpft um zu fragen, ob ich hier denn jetzt endlich meine Touristenkarte bekommen könnte und was sie denn kosten würde. Als Antwort bekam ich, dass die Karte 20 Dollar koste und ich diese hier erwerben könne. Leider hatte ich natürlich keine Dollar dabei und kolumbianische Pesos oder Euros wollten die Herrschaften nicht akzeptieren. Mir wurde aber netterweise noch mitgeteilt, dass ich mein Geld im Terminal B wechseln könne. Also wieder Säckele und Päckele umgeschnallt und zum Terminal B gelaufen. Zwischendrin habe ich noch Josh angerufen und ihm bescheid gegeben, dass ich erst gegen 12 Uhr in der Nacht ankommen werde. Im Schilderwahnsinn am Flughafen in Panama war natürlich keine Wechselstube in Sicht. Das einzige was man dort immer findet sind „Tiendas“ also Geschäfte zum Einkaufen…. In Panama kann man einkaufen bis man tot umfällt, aber Wechselstuben sind Mangelware. Am Ende war ich dann dort wo alles angefangen hat, an meinem Infoschalter in Terminal B um zu fragen, wo denn jetzt die beschissene Wechselstube sei. Meine Nerven waren nach dem ganzen Rumgerenne und Angestehe auch nicht mehr die Besten. Diese nette, hilfsbereite Person teilte mir dann mit, dass ich falsch informiert sei, es gäbe in dem Schengenbereich (das ist der Sicherheitsbereich, den man nicht verlassen darf wenn man umsteigt) keine Wechselstube, aber ich könnte in den Geschäften fragen, die würden mir meine Euros tauschen. Ich, also wieder losgetiegert in den nächsten Laden rein und gefragt… Natürlich wurde mir dort mit verwirrtem Blick mitgeteilt, dass man so was nicht machen könnte. Zum Glück hat dann endlich mal jemand eine gute Idee gehabt und mir gesagt, dass ganz in der Nähe ein Geldautomat sei, an dem ich Dollars bekommen könnte. Hallelujah, es wird alles gut. Nachdem ich dann endlich meine Dollars in der Tasche hatte, bin ich wieder den gaaaaaanzen Weg zurück ins Terminal A zum Gate 30 gelaufen um endlich meine scheiß Touristenkarte zu kaufen um endlich relaxen zu können. Dort teile mir dann der nette, schwer homosexuelle Mitarbeiter der Airline mit, dass die Touristenkarten erst verkauft werden würden, kurz bevor geboardet wird. In diesem Moment viel es mir wirklich schwer noch „muchas gracias“ zu sagen. Ich kann meinen Hass für diesen Flughafen nur schwer in Worte fassen und wenn ich dran denke, dass ich noch zwei Mal über Panama fliege, fallen mir jetzt schon die Haare aus. Am Ende jedenfalls lief dann doch alles wie geplant und wir waren sogar eine halbe Std. eher in Havana, mit den Nerven war ich trotzdem am Ende. Es hat mich dann fast 10 Std. gekostet um von Medellin nach Havana zu kommen. Das währe reine Flugzeit zurück nach Deutschland…. aber alles ärgern hilft ja nix. Ich wollte nur endlich in mein Bett und schlafen.
Ich hatte schon so ein komisches Gefühl im Flieger nach Havana, dass etwas nicht stimmt. Aber dann dachte ich, ich mach mich nur selbst verrückt, nach so einem stressigen Tag. Als ich aber dann von Josh und seinen Eltern aufgesammelt wurde, wurde mir dann mitgeteilt, dass das Zimmer das wir eigentlich reserviert hatten nicht mehr zu Verfügung stand. Wir hatten ja nur einen Monat vor Ankunft reserviert…. EINEN MONAT. Mir gehen hier so langsam die Nerven durch. Ich habe wirklich gelernt geduldiger zu sein aber hier reizt mich jeder aus bis aufs Blut.
Also nix mit eigenem Bad im Zimmer, nein, wir haben die „Dunkelkammer“ mit zwei Betten und Bad im Flur. In 10 Tagen werden wir dann umziehen in das andere Zimmer, dass uns eigentlich vorher zugesagt wurde. Ich hätte echt ausrasten können. Ständig versuche ich im Voraus alles zu organisieren damit ich mich dann später nicht stressen muss, aber egal was ich mache es haut einfach nie hin. Genau das Gleiche mit der scheiß Touristenkarte. Ich habe 3 Wochen vor meinem Abflug versucht, die Karte direkt in einem Office der Copa Airline zu kaufen und dort wurde mir dann versichert, dass ich die Karte vor meinem Abflug am Flughafen in Medellin bekommen werde. Dort wurde mir dann allerdings gesagt, die Karte bekäme ich nur in Panama und in Panama bin ich dann völlig gestresst von A nach B gerannt um die scheiß Karte zu bekommen. Manchmal fehlt mir einfach die deutsche Organisation.
Seit ich wieder hier in Havana bin freu ich mich wie wild auf zu Hause. Das Wetter ist hier der Hammer, viel Sonne kaum Wolken und satte 27 Grad und das Wichtigste kein Regen. Hier bekomme ich wieder das Sommerfeeling von Deutschland und würde am liebsten heimfliegen und grillen. Da es aber bei euch noch ein wenig zu kalt zum Grillen ist, muss ich mich wohl noch ein wenig gedulden. Ich freue mich so auf zu Hause, auf meine Familie und Freunde auf meine Hunde und darauf endlich wieder alles und jeden zu verstehen. Ich muss jedoch sagen, dass mir das Arbeiten auf dem Wiesenmarkt schon ein wenig Kopfschmerzen bereitet, was wird das für ein Kulturschock für mich werden ; )

Beso

Adios Medellin


Am 10.März ging es dann endlich los. Natürlich hatte ich am diesem Dienstag noch Schule und dazu noch meinen Abschlusstest für Level 5. Da meine Lehrerin aber gerne etwas abschweift, habe ich den Test erst eine Stunde nach Unterrichtsbeginn anfangen können. Natürlich hatte ich tausend andere Sachen im Kopf und war schon etwas gestresst wegen dem Flug. Um ein Uhr war ich dann endlich fertig und bin fix nach hause gelaufen um meine restlichen Sachen zu packen. Dann wollte mich eigentlich Amparo zum Airport fahren, hat mir dann aber doch kurzfristig abgesagt. Also habe ich mir einfach ein Taxi vor der Clinica Las Vegas genommen und bin mit so einer alten Schese ans Airport gefahren.
Laut Amparo sollte ich 3 Std. vorher am Airport sein… 3 Std ... flieg ich zum Mond??? Naja lieber zu früh als zu spät. Mark, mein Klassenkammerad, hat mir gesagt ich könnte dort am Flughafen auch mein Gepäck einschweißen lassen, da ich immer noch voll der Paniker bin, dass mir jemand Drogen ins Gepäck schmuggelt. Leider ist das wohl bei internationalen Flügen nicht erlaubt, so teilte man das mir zumindest mit… Anderer Flughafen, andere Regeln. Vor dem Einchecken sollte ich noch meine Flughafengebühren bezahlen, also bin ich fix zu dem netten Mann um die Ecke gelaufen um meine Gebühr zu bezahlen. Komischerweise hat der Kerl mit nur einen Zettel ausgefüllt und mich dann wieder weggeschickt…. ohne dass ich etwas bezahlen musste…naja, ich freu mich über jeden Peso den ich mir sparen kann.
Beim Einchecken hatte ich 4 Kilo Übergepäck, doch zum Glück wurde das ignoriert. Natürlich brauchte ich noch meine Touristenkarte für Kuba, mir wurde aber versichert, dass ich diese dann in Panama am Flughafen bekäme.
Dezent beim Einchecken noch mal nachgefragt, um welchen Flugzugtypen es sich handelt und mein Alptraum wurde Wirklichkeit MD81. Dieser uralte Flieger ist mir noch von der FAS gänzlich bekannt. Keiner von uns wäre damals freiwillig mit der Nordic nach Palma geflogen, naja außer Mixi natürlich, weil billig. Aber da musste ich jetzt durch. Die Kontrollen waren super muss ich sagen, zwar mehr oder weniger nur auf Drogen spezialisiert aber gründlich. Im Warteraum wurden dann alle 10 Minuten für mich unverständliche Durchsagen gemacht aber ich dachte mir, wenns losgeht wird schon jeder aufspringen. So war es dann auch, allerdings wurden immer wieder Leute weggeschickt, die in den Flieger wollten. Bald darauf habe ich auch erfahren warum… Wir sollten unsere Boardkarte auf der Rückseite ausfüllen, wen die Airline im Falle eines Unfalls kontaktieren soll. Na wenn einem das nicht die Sicherheit einer Reise gibt, dann weiß ich auch nicht. Ich also schnell mit, jetzt noch schlimmer zitternder Hand den Namen und Telefonnummer meiner Mutter auf die Boardkarte gekrizelt und nix wie ab in die Höllenmaschiene. Ich weiß ich übertreibe manchmal ganz gerne, aber diese Situation war schon ein wenig „Außergewöhnlich“. Oder musstet ihr schon mal auf eurer Boardkarte den Namen und die Telefonnummer eines Angehöringen eintragen, der dann im Falle einen Absturzes informiert wird um die Leiche zu identifizieren? Bei mir was es zumindest das erste Mal und ich würde mich freuen, wenn es gleichzeitig das letzte Mal sein könnte. Da ich ja aber im Juni noch mal nach Panama fliege, werde ich wahrscheinlich das ganze Theater noch mal mitmachen müssen.