Samstag, 20. Dezember 2008

Back in Havanna


Die letzten Tage mit Steffi in Havanna waren recht entspannt. Wir waren mit Josh Eisessen in der cubanischen Copelia, in der eigentlich auch nur die Cubaner essen. Man steht so ca. 1 Stunde an und bekommt dann gesagt, dass es nur 2 Sorten Eis gibt. Und das in einer Eisdiele!!!


Hier muss man keine Karten wälzen um sich zu entscheiden welches Eis man nimmt. Es gibt einfach nur zwei Sorten… Fertig!


Mich hat dann am Freitag wieder mein Magen Darm Problem gepackt und Steffi musste alleine mit unserem komischen deutschen Zimmernachbarn und Lander (Alarmgeräusch ertönt) ins Hotel Florida. Ich bin zwar noch mit Josh ins Taxi gestiegen, habe aber auf der Taxifahrt zum Hotel Florida gemerkt, dass ich schnellstmöglich eine Toilette brauche. Also sind Josh und ich wieder zurück gefahren und ich hab mir zuhause die Seele aus dem Leib geschissen.


Dann kam die Brüllerstory von Steffi, als sie dann nach hause kam. Unser deutscher Zimmernachbar, der sich zuvor noch bei uns beschwert hat, dass im Hotel Florida so viele Nutte unterwegs sind, bringt doch tatsächlich eine mit in die Casa. Man sollte wissen, dass Cubanern der Zutritt in eine Casa wie unsere untersagt ist. Bei Josh und mir ist das eine Ausnahme, wir haben lang gebraucht, dass er hier übernachten darf.


Bring also diese alte, geile Sau eine Nutte mit ins Haus. Steffi und ich haben uns köstlich über die Geräusche der Nacht amüsiert. Ich konnte es ja wirklich nicht glauben. Zuvor meinte er noch er war schon zweimal im Hotel Florida und er wolle nur mit den Damen tanzen aber diese würden gleich nach dem Tanzen aufs Geschäft zu sprechen kommen. Der Alte hatte se auch nicht mehr alle. Zum Glück ist der am nächsten Morgen abgereist und wir haben den nicht mehr gesehen…


Die letzten beiden Nächte waren wir dann noch zusammen weg. Am Samstag waren wir in der Casa de la Musica in Centro Habana und am Sonntag im Club 1830.


Am Ende kann man sagen, dass wir viel erlebt haben und ich wünschte ich hätte Steffi einige Sachen ersparen können. Sie wird diesen Urlaub trotzdem so schnell nicht vergessen, genauso wenig wie ich.


Mich hat wieder der Durchfall gepackt und ich musste am Montag zum Arzt. Ich konnte nicht mehr grade stehen und schlecht war mir auch wie Sau. Zum Glück hat Josh wieder alles geregelt. Erst waren wir in einem Krankenhaus um den Block, dort war aber die Dame nicht mehr Anwesend, die das Geld kassiert und die Quittungen ausstellt, also konnten mich die Ärzte nicht behandeln. Tja, willkommen in Cuba!!! Also sind wir den Weg wieder zurück und Josh hat seine Mum um Rat gefragt. Die kannte eine Ärztin, die eine gute Freundin von Josh’s Mutter ist. Also sind wir mit dem Taxi zu Josh’s Zuhause gefahren. Und ich kann euch sagen, dass es schönere Sachen gibt, als mit einem ollen Taxi durch cubas Straßen zu fahren wenn einem schlecht ist und man Bauchschmerzen hat.


Dann sind wir drei Häuser weiter gelaufen um mich untersuchen zu lassen. Die Senora war sehr nett, hat mich abgehört und mir Fragen gestellt. Dann ging es wieder zurück zu Josh’s Haus wo sich seine ganze Familie um mich gekümmert hat. Seine Mum und seine Oma saßen an meinem Bett, haben mich mit Medizin versorgt und mir die Hand gehalten. Zum Glück ging es mir dann auch schnell ein wenig besser. Ich hab mich noch etwas ausgeruht und danach sind wir wieder zu meiner Casa gefahren. Am Dienstag ging es dann besser, ich habe aber den ganzen Tag im Bett verbracht. Zum Mittagessen gab es dann Malangapüree, welches gut für den Magen ist. Danach ging es mir dann leider wieder etwas schlechter. Gegen Abend wurde es dann besser und ich habe noch ein paar Tabletten bekommen gegen die Krämpfe und seit dem geht es aufwärts. Heute habe ich noch mal einen Krankentag eingelegt und Morgen werde ich wieder mit dem Spanisch anfangen.

Cienfuegos


Auf Cienfuegos habe ich mich am meisten gefreut. Es liegt direkt am Meer und ist für die schönen Wasserfälle und natürlichen Swimmingpools bekannt. Die Stadt an sich ist nicht sehr groß und viel zu sehen gibt es dort auch nicht. Cienfuegos gilt als die sauberste Stadt Cubas und man hat wirklich das Gefühl als wären die Straßen gerade alle frisch gekehrt worden. Nach 5 Stunden Fahrt waren wir dann endlich da. Das Wetter war spitze und wieder wurden wir von Casabesitzern belagert, die uns eine Unterkunft anbieten wollten. Mit dem Taxi ging es dann zur Casa die wir, wie auch in Vinales, vorher reserviert hatten. Ich hatte mir eine Casa etwas außerhalb ausgesucht um evtl. näher am Wasser zu sein. Und das waren wir auch. Von unseren Zimmern ging ein kleiner Weg zu einem Bootssteg und von dort aus konnte man auch ins Wasser gehen. Die Casa war der Hammer und sie war wirklich direkt am Meer mit Blick auf die Berge. Man hörte im Zimmer das Meer rauschen und es war einfach nur schön. Hier wollten wir bleiben. Das Abendessen war üppig und nach ein paar Runden Domino sind wir auch wieder tot ins Bett gefallen. Am nächsten Tag musste ich mein Visum verlängern lassen um legal bis zum Januar hier bleiben zu dürfen. Die cubanischen Behörden sind der Horror. Ich werde mich nie wieder über deutsche Behörden beschweren. Bei uns wird eine Nummer gezogen und gewartet. In Cuba ist der an der Reihe, der die meisten Leute kennt. Kennste also einen auf dem Amt, brauchst du nur 10 Minuten, kennste keinen, so wie ich, wartest du eine Stunde. Wobei man sagen muss, ich bin ja Ausländer in Cuba, also werde ich immer bevorzugt behandelt. Möchte man es glauben oder nicht, in Deutschland wäre so etwas auch undenkbar. Nach 2 ½ Stunden, die meine Visaverlängerung in Anspruch genommen hat, sind wir dann Richtung Strand losgefahren.


Der Strand war schön aber das Wasser wieder ein wenig zu kalt für mich, wie immer. Alles unter 25 Grad ist zu kalt. Nach dem wir uns einen Platz gesucht haben, habe ich Freunde von Josh und mir, mit denen wir unsere Casa in Havanna geteilt haben, wieder getroffen. Natürlich haben wir uns gleich mal zu denen gesetzt und über unsere Erlebnisse der letzten Woche gesprochen. Es war so gut die Zwei wieder zu sehen. Die beiden kamen aus der Schweiz, wohnen aber jetzt in Kroatien und machen jetzt einen Trip über 1 ½ Jahre durch Südamerika und der USA.


Der Tag am Strand war sehr entspannt und genau das was wir brauchten. Zudem haben wir so einen Tag wirklich verdient, nach den letzten chaotischen 24 Std.


Am Abend wollten wir essen gehen in den Club Cienfuegos. Das war, laut Lonly Planet, das teuerste Restaurant in Cienfuegos. Da man aber angeblich unter 10 CUC pro Person essen konnte, wollten wir mal alternativ zum Casaessen was anderes probieren. Nach dem Strand sind wir dann fix duschen gegangen und zum Club Cienfuegos gelaufen. Im Restaurant war nicht viel los und auf der Speisekarte gab es nur Fisch oder Fleisch. Ich habe mich dann für einen Salat und für diverse Beilagen entschieden. Das Essen war ok aber jetzt nicht der Brüller. Zudem wurden unsere Pommes vergessen, die uns dann ohne eine Entschuldigung zum Dessert serviert wurden. Josh war stink sauer und wollte die Rechnung. Da unsere Kellnerinnen aber mit Rauchen und Telefonieren beschäftigt waren, mussten wir auf die Rechnung auch noch mal geschlagene 20 Minuten warten. Als wir endlich draußen waren wollten wir uns die Casa de la Musica in Cienfuegos anschauen um noch ein bisschen zu tanzen. Als wir dann allerdings die Menschenmassen in der Casa de la Musica sahen (mit uns waren es genau 7 Personen) sind wir zurück zu Casa gelaufen. Am nächsten Tag hatten wir einen Ausflug mit einem Boot gebucht, das uns die ganzen Buchten um Cienfuegos zeigen wollte. In der Zwischenzeit hatten wir uns auch überlegt, den Trip nach Trinidad zu streichen und lieber hier in Cienfuegos zu bleiben.


Zurück in der Casa war ich hundemüde und wollte wieder nur noch schlafen.


Cienfuegos Boottrip


Am nächsten Morgen ging es dann auch schon um 10 Uhr mit dem Boot los. In einer Nussschale übers Meer. Das Wetter war wie für uns gemacht. Keine Wolke am Himmel und warme 27 Grad. Der Ausflug war ca. 4 Stunden lang und mir hat es super gefallen. Vor Allem der kleine Stop an einem kleinen Strand, den man nur mit dem Boot erreichen konnte war super. Sand gab es keinen, dafür kleine Steine und Muscheln. Es gab unzählige Einsiedlerkrebse und kleine Fische die sich im flachen Wasser sonnten. Steffi und ich sind wieder Muscheln suchen gegangen, Josh ist wieder wie ein Geisteskranker vom Boot ins kalte Nass gesprungen. Steffi hat dann einen Kugelfisch gefunden und wir sind ihm ganz gemütlich hinterher gelaufen. Ich habe dann Josh gerufen um sich mal den Kugelfisch anzuschauen. Dann meinte ich zu ihm er solle ihn ärgern, dass er sich aufbläst. Ich also einen Stock gesucht und Josh hat ihn dann solange mit dem Stock gepiekt, bis er sich tatsächlich aufgeblasen hat. So etwas einmal in natura zu sehen, hätte ich auch nicht gedacht. Seit diesem Tag schaut mich jedes Mal wenn ich meinen Laptop anschalte der dicke Kugelfisch auf meinem Desktop an. Das war mein absolutes Highlight in Cienfuegos bis zu diesem Zeitpunkt. Die Rückfahrt mit dem kleinen Boot war auch total angenehm und wirklich entspannend. Den Abend haben wir dann bei einem schönen Essen in unserer Casa ausklingen lassen.


El Nicho Wasserfälle


Am nächsten Morgen ging es dann schon zeitig los. Wir mussten um 8:20 Uhr am Hotel sein um unseren Ausflug zu den El Nicho Wasserfällen zu bekommen. Ein bisschen verspätet ging es dann los. Mit einem Kleinbus wurden wir abgeholt und uns wurde erklärt, wie der Tag von statten gehen sollte. Nach einer 30 minütigen Fahrt mussten wir unseren bequemen fahrbaren Untersatz mit einem Transporter tauschen. Man muss sich das so vorstellen, der Transporter is aus den 60er Jahren, hat eine kleine Fahrerkabine und hinten eine große Ladefläche. Auf der Ladefläche ist jeweils links und rechte eine Holzbank festgeschraubt worden. Sicherheitsgurte Fehlanzeige! Also ging es mit viel geklapper und geholper den Berg rauf. Der Anfang war auch noch ganz lustig, nur tut einem nach einer Stunde geschaukel schon mal der Arsch weh. Ich glaub wir sind ca. 1 ½ Stunden mit dem Ding den Berg hochgefahren, bis wir endlich an den Wasserfällen waren. Natürlich mussten wir dann von dort aus noch zu den Fällen hoch laufen. Die Aussicht war schon während der Fahrt fantastisch aber oben auf einem Aussichtspunkt angekommen, blieb einem echt die Spucke weg.


Dann ging es weiter zu einem natürlichen Pool. Die Lage war traumhaft aber das Wasser schweinekalt. Das Herzblatt natürlich nur am schwitzen (erinnert mich sehr oft an meinen Stiefvater, auch in Sachen Essen!!!) die Klamotten schon beim laufen ausgezogen und nix wie rein ins 18 Grad kalte Wasser. Gleich auch noch mal den Helden gespielt und von einem Felsen ins Wasser gesprungen. Steffi und ich haben die Sache langsamer angehen lassen. Mir war das Wasser echt zu kalt und ich hätte nicht gedacht, dass ich dann doch drin schwimmen würde. Aber ich wollte mir vor den Anderen auch nicht die Blöße geben und nicht drin schwimmen. Also nix wie rein. Scheiße war das kalt kann ich euch sagen. Aber so was von schön. Das Wasser war super klar und frisch. Dann hat mich Josh überredet von dem Felsen zu springen. Ich Angsthase also meinem Schatz hinterher und auf den Felsen gekraxelt. Steffi stand unten und hat auf uns gewartet. Josh ist zu erst gesprungen und dann hat mich doch die Panik gepackt. Nach kurzem Hyperventilieren auf dem Fels mit Blick nach unten ins Wasser bin ich aber doch gesprungen und ich muss sagen es war gut. Nicht das ich scharf drauf wäre gleich noch mal zu springen, aber es war gut. Ich hab gezittert wie die Sau, meine Hände haben gebizzelt vom Hyperventilieren aber endlich hatte ich mal wieder ein bisschen Adrenalin im Blut. Ich hab mir nur die ganze Zeit gedacht wie stolz meine Mami auf mich wäre, wenn sie wissen würde, dass ich hier ins Wasser gehe und sogar noch vom Felsen springe (wers nicht weiß, ich habe Angst vor Gewässer). Es war wirklich wunderschön dort und leider mussten wir schon nach nur ca. einer Stunde wieder gehen. Unsere Gruppe wurde den ganzen Weg zurück geführt, zu einem anderen Pool mit mehr Wasserfällen. Ich fand den ersten besser und mir war dann das Wasser wieder zu kalt. Josh die alte Wasserratte konnte wieder keiner halten und kaum angekommen, war er auch schon wieder im Wasser. Dort durften wir dann noch 1 ½ Stunden schwimmen bis es Essen gab.


Danach ging es den ganzen Weg wieder zurück. Zuerst mit dem rumpeligen Truck und danach mit dem komfortablen Kleinbus, den mein Hintern jetzt wirklich zu schätzen wusste. Auf der Rückfahrt fing es dann an zu regnen und wieder einmal wurde uns klar wie viel Glück wir wieder mit dem Wetter hatten.


Beim Abendessen fing es dann richtig an zu regnen und Steffi wurde ein wenig nass. Für die Abreise am nächsten Morgen bestellten wir schon mal ein Taxi bei der Hausherrin. Wir mussten um 8:30 Uhr am Viazul Terminal sein um Tickets zu reservieren. Vor dem Terminal wurde uns aber ein Transport mit einem Auto angeboten für 45 CUC. Da wir sonst 60 CUC bezahlt hätten, stimmten wir zu und waren in Rekordzeit zurück in Havanna. Unsere Finger haben wir gekreuzt, dass unsere Casa frei sein würde und zum Glück war sie das auch.

Die Casa des Grauens

Nach drei Stunden Fahrt waren wir endlich wieder in Havanna. Josh hat uns dann einen Taxifahrer besorgt, der uns zu unserer Casa fahren sollte. Wie sich doch dann schnell herausstellen sollte, war es ein Privatmann, der sich mal ein paar CUC’s verdienen wollte. Die Größe des Autos ist mit einem Twingo zu vergleichen, die Kofferraumklappe war natürlich kaputt, also musste Josh das Gepäck von innen einladen. Nach meinem großen Rucksack und einer Tasche war das Hobbit-Auto voll und das restliche Gepäck wurde einfach auf uns abgeladen. Sehr zum Ärgernis von Steffi, die Luigi (so haben wir ihren Rucksack genannt) auf dem Schoß hatte. Der Fahrer hatte natürlich noch eine Alte dabei, die vergnügt mit viel Beinfreiheit auf dem Beifahrersitz saß. Josh, Steffi und ich saßen also hinten, inklusive unseres Gepäcks, in einem Twingo ähnlichen Hobbit-Gefährt. In Cuba ist das einfach so. Und alles war auch schön und lustig, bis der Fahrer meinte er müsste die Heizung anstellen. Ja, ihr habt richtig gelesen, die HEIZUNG!!!!! Draußen waren es ja frostige 20 Grad, da kann man ja schon mal die Heizung einschalten. Fünf Minuten und gefühlte 45 Grad später flehte ich Steffi an das Fenster zu öffnen. Josh’s Fenster war kaputt und ließ sich nicht öffnen zum Glück war Steffi’s Fenster voll funktionstüchtig. Endlich angekommen wollten wir nur eines, raus aus dem Auto und rein in die Casa. Zeida öffnete uns auch schon die Tür ließ aber auch gleich die schlechte Nachricht verlauten. Die Casa war voll. Wie in Vinales standen wir in einer vollen Casa und brauchten ein Dach überm Kopf.

Zeida rief eine Bekannt an, die 2 Häuser weiter wohnte um uns eine Nacht unterzubringen, da ja am nächsten Tag um 8 Uhr schon der Bus nach Cienfuegos ging. Zum Glück war Josh dabei, weil ich wieder kein Wort verstanden habe. Wir also mit Säckele und Päckele zwei Häuser weiter zur nächsten Casa. Schon der Eingang war verdammt verfallen und gruselig. Nach mehrfachem Klingeln machte uns dann auch endlich ein etwas seniler, älterer Mann auf. Es war die Wohnung im dritten Stock, war natürlich kein Problem für uns, bepackt wie die Esel. Das Zimmer war auf den ersten Blick recht sauber und ok, bis wir die Hausherrin trafen. Frankenstein lebt, dachte ich mir nur. Diese Leute waren entweder scheintot oder Vampiere. Es roch schon extrem alt und muffig und umso genauer wir uns das Zimmer anschauten umso ekelhafter wurde alles. Die Wasserhähne erinnerten uns an die gestrige Tropfsteinhöhle und der Türknauf war grün vor Grünspan. Wir wollten schnellstmöglich die Nacht hinter uns bringen und da wir alle hungrig waren, sind wir Essen gegangen. Nach dem Essen sind wir dann noch ins Hotel Nacional um die Zeit ein wenig tot zu schlagen. Wir haben uns draußen auf die Bank gesetzt und ein paar Bilder gemacht.

Bald hat uns allerdings die Realität eingeholt und wir mussten schlafen gehen. Beim zweiten Mal, roch es einfach noch schlimmer und wir mussten feststellen, dass die Mutter der Hausherrin auch noch hier wohnte. Sie war geschätzte 120 Jahre alt. So sah sie zumindest aus. Leider mussten wir am nächsten Morgen auch noch dort frühstücken und Steffi und ich beteten, dass unsere Mägen das aushalten würden. Das Frühstück war auch ok aber mehr auch nicht. Nach dem öffnen der Butterdose kamen uns erstmal 10 Ameisen entgegen und sonst wollten wir nach so einer Nacht in so einem Haus nur raus. Wir hatten kaum geschlafen, da das Bett geschätzt aus dem Jahre 1880 war und genauso durchgelegen war. Ich wollte Steffi noch überreden 10 Minuten zu warten, sodass Josh uns mit dem Gepäck helfen kann, aber auch ich wollte hier raus. Also nichts wie alles zusammen gepackt, bezahlt und raus. Vor der Tür war dann alles vergessen. Der Morgen war angenehm warm und der Horror war endlich vorbei. Also saßen wir draußen vor der Tür auf der Mauer und ließen die letzten 12 Stunden noch mal revué passieren. Komisch fanden wir dann nur, dass ein Cubaner an uns vorbei ging, dann aber wieder zurück kam und sich auf die gegenüberliegende Mauer setzte. Das Anstarren und das hinterher Pfeifen waren wir ja schon gewöhnt, also dachte ich mir auch nichts weiter dabei. In unseren Reiseführer vertieft verging dann auch die Zeit recht schnell. Wir haben uns mit Josh um sieben Uhr verabredet um ein Taxi zu holen und zum Viazul Terminal zu fahren. Es war zehn vor sieben als ich das letzte Mal auf die Uhr schaute also musste das Herzblatt ja bald da sein. Und just in diesem Moment fragte mich Steffi: Sagmal, hat der Typ da seinen Pimmel in der Hand?“. Ich war noch voll abgelenkt als ich dann doch mal einen Blick riskierte kam mir die Galle hoch. Holt sich diese alte Sau auf der gegenüberliegenden Mauer geschmeidig einen auf uns runter. Ich im Shock, alle bösen Wörter auf Englisch und Spanisch in einen Satz gepackt und das Schwein vertrieben. PINGA!

Nun wollten wir nichts sehnlicher als Josh sehen und endlich im Bus nach Cienfuegos sitzen.

Zum Glück war er dann auch kurz nach unserem Zwischenfall da und hat uns ein Taxi besorgt, das uns direkt ans Terminal gefahren hat. Was eine Nacht und ein Morgen… Cienfuegos wir kommen.

Viñales


Am Freitag ging es dann nach Vinales. Mein Herzblatt war auch dabei und es sollte sich am Ende rausstellen, dass sein fließendes Spanisch unsere Rettung war. Die Ankunft vor Ort, hatte etwas von einem Viehmarkt. Man kam kaum aus dem Bus, da überall die Ortsansässigen mit ihren Karten standen und einen gefragt haben, ob man denn schon eine Unterkunft hätte. Wir haben natürlich vorgesorgt und unsere Casa schon reserviert. Leicht verwirrt war ich dann allerdings doch, als keiner mit einem Schild auf uns wartete. Von Cubanern belästigt und umzingelt, da diese uns immer noch in ihre Casas locken wollten, sind wir dann losgelaufen, denn die Naddi war ja schon mal hier und kannte den Weg. Auf halber Strecke ist mir dann aufgefallen, dass mir eine Tasche fehlte. Vor lauter aufdringlichen Casa Besitzern ist mir das gar nicht aufgefallen. Ich also in einem Eiltempo wieder zurück gerannt und meine Tasche gesucht. Zum Glück habe ich sie dann beim Reiseveranstalter wieder gefunden. Dann, den vorher schon gelaufenen Weg wieder zurück und weiter Richtung Casa.

Die Mühe mit der Casa


Kurz vor der Casa sollte sich dann Josh eine andere Unterkunft anschauen, weil unsere angeblich schon besetzt war. Ich dachte dass wäre wieder so ein Trick uns in eine andere Casa zu locken, leider musste ich aber dann feststellen, dass unsere Casa wirklich überbucht war.


Steffi und ich sind dann geschlagene 2 Std. durch Vinales gelaufen und haben eine andere Unterkunft gesucht. War aber nichts frei, und was frei war, war absolut grauenvoll. Wir also zurück Richtung Josh, der ein Auge auf das Gepäck geschmissen hat als wir auf Casa-suche waren. Als wir dann endlich wieder dort waren, war es schon dunkel und wir verschwitzt und verstochen. In unserer Abwesenheit, ist dann doch noch eine Casa aufgetaucht, die 2 Zimmer zur Verfügung hatte und auch nicht so weit weg war. Da wir aber vollgepackt wie die Esel und etwas überreizt waren, wurden wir mit dem Auto gefahren.


Die Casa war super, die Gastgeber total freundlich und das Essen war der Hammer. Am Abend haben wir gleich den Ausflug für den nächsten Tag organisiert. Einen 4 ½ Std. Ausritt durch Vinales zu einer Tropfsteinhöhle in einem Berg mit natürlichem Swimmingpool.


Der Ausritt


Am nächsten Tag ging es dann um 13 Uhr los. Der Ausritt war der Hammer, die Landschaft, das Wetter, die rote Erde und die grünen Berge. Die Pferde waren auch in Ordnung, Josh hatte am Abend zuvor für sich natürlich ein schnelleres Pferd bestellt. Steffi und ich gingen es etwas langsamer an. Mal abgesehen davon, dass selbst wenn ich galoppieren wollte mein Pferd mit Ach und Krach mal getrappt ist. Ich mit aller Kraft meiner Glieder auf dem Gaul gesessen und schwungvoll ihm in die Seiten getreten. Manchmal hat er mit dem Ohr gezuckt, so von wegen: „meinst du mich?“. Also bei meinem Pferd war nicht viel zu machen. Hätte ich mein Pferd in Deutschland so in die Seiten getreten, ich würde heute noch galoppieren.


Nach ca. zwei Stunden haben wir dann Rast gemacht. Wir sind an einem Bach angestiegen und dann von dort aus in die Höhle gelaufen. Da drin war es stockfinster und ein kleiner Cubaner mit Berglampe hat uns zu dem See im Inneren des Berges geführt. Stefi und ich mussten mit dem Schwimmen passen. Josh, die alte Frohnatur, hat sich natürlich nicht zwei Mal bitten lassen. Mir war das alles zu dunkel und zu gruselig.


Als wir aus der Höhle wieder draußen waren, haben wir noch ein bisschen am Bach gesessen. Das Wasser war nicht mal wirklich so kalt aber schwimmen gehen wollten wir dann doch nicht. Ich habe mir die Schuhe ausgezogen und meine Füße schön ins kühle Nass gehängt. Dann ging es wieder zurück in Richtung Vinales. Einen kurzen Stop haben wir noch an einer Hütte gemacht in der uns frisch gepresster Zuckerrohrsaft angeboten wurde. Ich mich in meiner Bequemlichkeit schön an die Hauswand gelehnt und erstmal von einer roten Ameise gebissen worden. Scheiß die Wand an tat das weh. Drei mal hat mich das Mistvieh erwischt und es hat gebrannt wie Feuer. Als wir dann wieder zuhause waren, war mein Ameisenbiss schon etwas abgeheilt und unsere Hintern taten ordentlich weh. Steffi ist auf dem Rückweg sogar galoppiert und selbst mein „Muli“ hatte es zum Schluss so eilig in den Stall zu kommen, dass ich ein wenig galoppieren durfte.


Nach dem Abendessen und einer Dusche sind wir dann alle hundemüde ins Bett gefallen. Am nächsten Tag ging es dann wieder ins gute alte Havanna. Die Busfahrt war angenehm, außer dass Steffi von ein paar Cubanern angestarrt wurde. Und der nette Herr schräg gegenüber ihr unbedingt einen seiner Hähnchenkeulen andrehen wollte. Zu dieser Zeit war sowohl Steffi wie auch Josh schlecht von der kurvenreichen Strecke über die Berge von Vinales. Mir ging es ausnahmsweise mal gut, denn es ging ja wieder zurück ins schöne Havanna in mein bequemes Bett in meiner Casa...

Steffi kommt


Endlich mal wieder ein Lebenszeichen von mir. Die letzten beiden Wochen die Steffi da war, war mir nicht wirklich nach schreiben. Zu viel ist passiert und wir hatten zu viel zu bequatschen. Eigentlich könnten Steffi und ich jetzt ein Buch über unser gemeinsames Reisen schreiben.


Es fing schon an dem Tag an, als Josh und ich Steffi vom Flughafen abholen wollten. Ich hab mich einfach überhaupt nicht gut gefühlt und hatte einen leichten Migräneanfall. Also musste ich mich noch mal eine halbe Stunde hinlegen. Dann nichts wie ab mit dem cubanischen Taxi in Richtung Flughafen. Ca. 10 Minuten nach dem Einsteigen wurden wir dann von der Polizei angehalten. Dazu sollte einem bewusst sein, dass keine Ausländer in cubanischen Taxen erlaubt sind. Ich also mucks-Mäuschen-still hinten im Taxi gesessen und kein Wort gesagt. Nach geschlagenen 25 Minuten des Wartens, durfte dann der nette Herr weiter fahren, inklusive eines Strafzettels wegen was-weiß-ich-nicht-was. Cubanische Polizisten finden immer einen Grund Cubaner zu bestrafen, und sei es nur aus dem Grund zu zeigen, dass der Cubaner an sich kaum Rechte in seinem eigenen Land hat und der Regierung machtlos unterlegen ist. Im 2. cubanischen Taxi (man muss öfters ein Taxi wechseln, da diese nur in eine Richtung fahren. Eigentlich sind die cubanischen Taxen eher eine Mitfahrgelegenheit und man trampt sich zu seinem Ziel) rief mich dann Steffi an. Prima, die arme, dachte ich mir nur. Kommt am anderen Ende der Welt an und keiner ist da um sie abzuholen. Ich, mega gestresst, im Taxi gesessen und den Fahrer verflucht, der an jeder Ecke anhielt um noch seinen letzten Platz im Auto zu verscherbeln. Am Ende mussten wir dann doch für ein kurzes Stück ein richtiges Taxi nehmen und waren so ca. 30 Minuten zu spät am Flughafen. Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass mein Flug 1 ½ Stunden später angekommen ist als Steffis.


Die ersten vier Tage waren wir in Havanna und haben uns ein wenig die Stadt angeschaut. Wir wurden von zwei Freunden von Josh begleitet, Lazaro und Lander. Besonders Lander war ganz aufgeregt Steffi endlich kennen zu lernen. Also haben wir uns dann am zweiten Abend zum Tanzen verabredet. Steffis erste Nacht habe ich größten Teils auf dem Klo verbracht, da mich Durchfall und Bauchschmerzen gequält haben.


Also ging es dann am zweiten Abend ins Chevres. Dort wird vorzugsweise Salsa gespielt und der Eintritt ist mit 2 CUC sehr akzeptabel. Sogar Steffi hat gleich am ersten Abend das Tanzbein geschwungen. To make a long story short, Lander ist ein wenig zu aufdringlich geworden und war sich sicher in Steffi eine grandiose Affäre gefunden zu haben. Der nette höfliche Lander hatte wohl zwei Seiten. *lach*

Mittwoch, 17. Dezember 2008

Lebenszeichen

Hola mi amigos,

leider funktioniert das Internet bei einem Freund nicht und ich muss uebers Hotel ins Internet. Ich schreibe aber immer alle Texte schon vor und kopiere die gerade auf meinen USB Stick. Da hier im Hotel aber alles umprogramiert ist, habe ich keinen Desktop und kann meinen USB Stick nicht nutzen. Ich habe die Berichte schon vorgeschrieben und werde sie euch nachreichen.
Mir gehts wieder besser. Musste am Montag zum Arzt wegen meiner Magen Darm Geschichte.
Hoffe euch gehts allen gut. Habe mit Steffi viel erlebt und hoffe das ich das bald mit euch teilen kann. Habe heute 3 Stunden nur Posts fuer meinen Blog geschrieben.
Seid alle lieb gegruesst, ich melde mich schnellstmoeglich wieder.

Beso

Dienstag, 25. November 2008


So ihr Lieben, endlich finde ich mal wieder ein bisschen Zeit euch zu schreiben. Es ist so manches passiert, dass allerdings nicht unbedingt erzählt werden muss. Mir geht’s hier super, auch wenn ich mir eine Erkältung eingefangen habe. Das Wetter ist zum verrückt werden. Die erste Woche die ich hier war, hatten wir ca. 32 Grad und eine extrem hohe Luftfeuchtigkeit. Ich hab mich gefühlt wie im Urwald. Ich konnte gar nicht so viel duschen, wie ich geschwitzt habe. Am letzten Samstag kam dann eine Kaltfront auf Kuba zu, über die sich die Kubaner sehr gefreut haben. Denn wenn Kaltfronten auf Kuba treffen, gibt es keine Hurricanes. Diese, ich will es mal nett ausdrücken, beschissene Kaltfront hielt eine Woche und von heute auf morgen hatten wir nur noch 20 Grad und ab und zu Regen. Das ist ja nichts schlimmes, nur hab ich so langsam das Gefühl ich wäre in Deutschland. Ich versuche hier verzweifelt ein wenig Farbe zu bekommen, aber so wirklich wird da nichts draus.Letzten Freitag waren wir im Hotel Florida (wie fast jeden Freitag) und haben ein kubanisches Pärchen kennen gelernt. Im Nachhinein stellte sich dann raus, dass die beiden verwandt und kein Pärchen waren. Wir hatten echt spaß und konnten sogar ein bisschen tanzen. Ich hab mich natürlich wieder angestellt als hätte ich zwei linke Füße, aber es wird besser. Dann war die Bude irgendwann so voll, dass man echt kaum noch tanzen konnte. Ja, und wenn das auf der Tanzfläche so eng ist, tritt man sich schon mal auf die Füße. Das Ende vom Lied, war, dass mir ein Mädel, im Salsarausch versunken, voll mit ihrem Absatz auf meinen Fuß getreten ist. Ich bin dann zum Tisch gehumpelt und bin nur noch aufgestanden um aufs Klo zu gehen.Danach haben Celine und ich uns dem kubanischen Pärchen angeschlossen und sind noch in einen kubanischen Club gegangen. Wir waren so ziemlich die einzigen Touristen in diesem Club. Sehr klein aber wunderbar sympathisch. Dort habe ich Rodolfo kennen gelernt. Und der Blitz soll mich treffen, der Typ kam aus Frankfurt. Echt witzig. Naja, wir also getanzt und Email Adressen ausgetauscht um, wenn ich wieder zurück bin, mal in Frankfurt tanzen zu gehen. Der Abend endete dann um 3 Uhr, nachdem Celine extrem unangenehm von einem Kubaner belästigt wurde und uns dann Rodolfo und sein Kumpel ein Taxi besorgt haben.Am Samstag letzte Woche, wollten wir dann in die Casa de la Musica, weil sich Celine dort mit einem Kubaner zum tanzen verabredet hat, der am Freitag mit ihr (und übrigens auch mit mir) getanzt hat. Als wir mit dem Taxi ankamen, hat er schon mit zwei Freunden von ihm auf uns gewartet. Nur lief an diesem Tag leider Rock in der Casa de la Musica. Und glaubt mir, es gibt nichts Komischeres als in eine kubanische Disco zu laufen und die spielen Lieder die wir mitsingen können. Wir also wieder raus, einmal um die Ecke gelaufen und wieder in einen Club, in dem eigentlich nur Kubaner feiern. Dort lief dann Reggaton. Ja und da wir Europäer ja unheimlich grazil unsere Körper bewegen können, standen wir dann erstmal nur rum und haben die Kubanerinnen beim „tanzen“ beobachtet. Manch einer mag es tanzen nennen, ich nenne es gerne „Bewegungen, die dem Geschlechtsverkehr in der Öffentlichkeit mit Kleidern sehr ähneln“. Ob tanzen oder nicht, man kommt sich auf jeden Fall dick, hässlich und plump vor. So fühl ich mich jedes Mal wenn ich denen beim tanzen zuschaue.Naja zwischendrin wurde dann auch mal etwas House gespielt, und da die Kubanerinnen damit nichts anfangen konnten (ätsch) hab ich denen dann mal gezeigt, wie man zu diesen Beats seine Hüften bewegt. Mensch tat das gut. War Honig für mein angekratztes Ego.Der Abend nahm dann ein abruptes Ende, denn der Strom fiel aus. Und nicht, dass versucht wird das wieder zu richten…. nee nee, wir sind ja in Kuba, da ist das so und damit war die Party dann zu ende und alle gingen. Ich hab an diesem Abend Yosmel kennen gelernt, er ist der Freund von Lander, der Typ mit dem sich Celine getroffen hat.Wir sind dann zusammen in einem Taxi nach Vedado zurück gefahren. Celine war müde, weil sie am Freitag ein bisschen, die Betonung liegt auf bisschen (zwinker, zwinker) zuviel getrunken hat. Also bin ich alleine mit den Beiden durch die Straßen gelaufen. Ja, in Kuba kann man dass, in anderen Ländern sollte man das allerdings unterlassen. Zusammen sind wir zum Hotel National gelaufen, weil man von dort so einen wunderschönen Ausblick auf den Malecon hat. Vorher haben wir uns noch etwas zu trinken besorgt und haben den ganzen Abend geredet. Sie haben mir viel über das Leben in Kuba erzählt und ich konnte nicht aufhören zu zuhören. Lander zum Beispiel verdient 50 CUC im Monat, dass sind ca. 50 $. Davon muss er dann noch seine kleine Tochter ernähren und ein Zimmer bezahlen. Yosmel hat einen ziemlich guten Job für einen Kubaner. Er arbeitet in einer Galerie und verkauft Gemälde. Er verdient ca. 500 CUC im Monat und das ist verdammt viel für einen Kubaner. Und immer wenn ich so was höre, fällt mir auf wie gut es uns Zuhause geht. Wenn man hier seinen Job verliert muss die ganze Familie hungern. Für uns ist diese Situation schlicht undenkbar.Sonst leide ich nur ein wenig unter dem kubanischen Wetter. Ich hab nur 2 Pullis mitgenommen und eine Jacke. In der Nacht kann das manchmal recht kalt sein. Ich hoffe euch allen geht es gut. Ich würde auch gerne schon ein paar Bilder auf meinem Blog ausstellen aber leider brauche ich nur um meinen Blog zu aktualisieren ca. 15 Min. Ich habe versucht meine Emails zu checken, aber alleine die MSN Seite braucht 4 Minuten um zu laden!!! Und das geht mir so tierisch auf den Zwirn.Auch wollte ich mir hier eine Handykarte kaufen um ab und zu ein paar SMS zu verschicken und um angerufen zu werden. Leider geht das nicht…naja es würde schon gehen aber alleine die Karte fürs Handy würde mich 150 CUC kosten und dann müsste ich die Karte auch noch aufladen lassen. Also bin ich ab dem ersten Dezember nicht mehr so wirklich erreichbar. Und das nervt mich ein wenig.Zudem es auch etwas blöde ist, weil Steffi ja am ersten kommt und sie mir nicht mehr schreiben kann ob ihr Flieger pünktlich kommt oder nicht. Keine Angst Süße, ich hole dich auf jeden Fall ab. Ich kann es kaum noch abwarten dir hier alles zu zeigen. So, dann verabschiede ich mich mal bei euch und hoffe ihr leidet noch ein wenig mehr unter dem deutschen Wetter, wie ich unter dem kubanischen ; )


Beso
PS: Ich hinke ein wenig mit meinen Posts hinterher, da ich keine Lust haben fuer jeden Post umgerechnet 5 Euro im Hotel zu bezahlen. Halte euch aber weitgehend auf dem Laufenden.

Donnerstag, 13. November 2008

Hallo meine lieben,

endlich finde ich mal ein bisschen Zeit euch zu schreiben. Mal wieder wurde ich vom Regen geweckt, der sich hier seit meiner Ankunft stetig meldet. Ich hab mir das mit dem Wetter hier ein wenig anders vorgestellt. Aber ich hoffe auf Besserung.Den Flug habe ich gut überstanden und außer ein paar Turbulenzen über Floridas Küste, war der Flug sehr angenehm. Celine hat mich auch gleich am Flughafen mit einem Bekannten abgeholt und uns nach Havanna gefahren.Untergebracht bin ich wieder bei Zeida, bei ihr war ich auch letzten November. Hier hat sich einiges verändert. Erik, der nette Herr, der hier alles organisiert, lässt sich gerade von seiner Frau scheiden und wird im Dezember nach Rom ziehen um dort mit seiner neuen Flamme zu wohnen. Arbeiten will er dann in der cubanischen Botschaft in Rom. Ja, die alte Tanzschule gibt es nicht mehr, die neue ist jetzt bei mir die Straße runter in einem netten Haus mit sage und schreibe vier Tanzlehrern. Diesmal sind auch 2 attraktive Damen für die Herren dabei.Seit ich hier bin, waren Celine und ich schon zwei Mal tanzen. Am Montag sind wir ins Hotel Florida und wurden grandios von einem Taxifahrer beschissen. Ich war leider schon so übermüdet, dass mir das dann schon fast egal war. Er sollte uns ans Hotel Florida fahren, die Fahrt kostet normalerweise ca. 4 CUC. Er lässt und geschmeidig mitten im Ghetto von Centro Habana raus und will 5 CUC, wohl gemerkt würden wir für diesen Weg gerade einmal 2 CUC bezahlen. Ich stand schon draußen und habe mir verwundert die Gegend angeschaut, mit dem Gedanken, dass sah aber das letzte Mal irgendwie anders aus. In diesem Moment steigt Celine aus, hat natürlich den Taxifahrer, der gar kein Taxifahrer war, schon bezahlt. Eine Nanosekunde nachdem die Tür zu war fuhr er dann mit quietschenden Reifen davon. Ich, mit einem großen Fragezeichen im Gesicht, einen 360° rundum-Blick zu Celine geschaut und meinte nur: „Dass sieht aber so gar nicht nach Habana Vieja aus.“Wir also ein bisschen verplant in der Gegend rum geglotzt, bis ich dann die Schnauze voll hatte und schlaftrunken die Führung übernommen habe… Die Straße runter und einfach den Arm heben, entweder es hält ein Taxi an oder ein Cubaner, der sich ein paar CUC verdienen will. Es war natürlich, wie zuvor auch ein Cubaner. Ich mich also runter zum offenen Fenster gebeugt und ganz loyal in meinem gebrochenen Spanisch gefragt: “Hotel Florida para tres CUC?“. Natürlich mussten wir erst noch ein bisschen über den Preis diskutieren, da der nette Herr ja unglaubliche Verluste machen würde, wenn er uns für nur 3 CUC nach Habana Vieja fahren würde. Nach 2 Min. war die Sache dann gegessen und er hat uns gefahren, nicht dass er das auch nur für 2 CUC gemacht hätte. Man sollte zudem wissen, dass es in Cuba richtige Taxis gibt aber auch Cubaner privat Touristen fahren, das ist allerdings illegal. Da sich die Cubaner aber gerne mal schnell ein bisschen harte Währung verdienen, machen sie es trotzdem. Als Ausländer hat man nichts zu befürchten, da bei solchen Dingen nur die Einheimischen zur Rechenschaft gezogen werden.Gut, wir also endlich in der Nähe vom Hotel Florida, hält der Fahrer an und schmeißt uns an der Straße raus. Zumindest sah es jetzt verraut aus aber wir mussten doch noch ein Stück die Straße entlang laufen um zum Hotel zu kommen. Das ist aber normal, da das Hotel an einer Fußgängerstraße liegt und die Autos dort nicht hinfahren können.Wir also schwungvoll aus dem alten Lada gerutscht, der übrigens schon älter war als ich, und die kleine Gasse Richtung Hotel Florida gelaufen. Nach ungefähr 5 Min. konnte ich schon nicht mehr laufen weil meine Schuhe so gedrückt haben. Ich bin mehr schlafgewandelt als gelaufen und so hab ich dann auch nicht mehr meine Füße gespürt. Endlich am Ziel unserer Begierde angelangt, mussten wir feststellen, dass erst ab 23 Uhr eine Band spielen sollte. Da war es gerade mal 20 Uhr. Aber wir sind ja nicht zum Spaß hier, dachten wir uns und nichts wie rein. Einen Tisch vor uns hatten wir grandiose Sicht auf ein Typisches cubanisches Liebespaar. Er, ca. 50, weißer Abstammung und recht unattraktiv. Sie, geschätzte 25, schwarz und ziemlich heiß. Getanzt haben die beiden nicht, dafür so extrem unappetitlich rumgezüngelt, dass uns vom hinsehen schon ein wenig schlecht wurde.Wir haben dann noch geschmeidig etwas getrunken und Celine hat noch ein bisschen getanzt. Ich habe dankend jedem Bewerber abgelehnt, der mit mir tanzen wollte. Der Jetlag hat mich dann ziemlich schnell eingeholt und wir mussten gehen. Eine Blase am kleinen Zeh und 30 Min. später lag ich dann endlich im Bett und genoss mein wohlverdienten Schlaf.Soviel zu meinem ersten Tag auf Cuba.Heute habe ich meine erste Tanzstunde in der neuen Tanzschule, die ich wirklich nötig habe wie ich gestern in der Casa de la Musica feststellen musste. Aber ich bin ja hier um zu lernen und hoffentlich sehe ich bald beim Salsa, sowie beim Spanisch erste Fortschritte. Ich halte euch auf jeden Fall auf dem Laufenden.

Beso

Freitag, 24. Oktober 2008

Der Coutdown läuft...

Da bereitet man sich fast ein Jahr auf seine Reise vor und trotzdem fehlt, 18 Tage vor Abreise, noch so manches. Geduldig warte ich immernoch auf meine Papiere von der Uni aus Kolumbien um mein Visum zu beantragen. Da ich allerdings mittlerweile für eine rechtzeitige Postzustellung schwarz sehe, muss es halt auch ohne Studentenvisum gehen. Ach ja, dann fehlt noch meine Auslandskrankenversicherung, mein Sprachkurs auf Cuba und die Teilnahmebestätigung an dem Vulunteer-Programm in Costa Rica.
Also wie ihr seht, dass ganz normale Chaos.
Zum verrückt machen ist das Leben zu kurz, also werde ich mir schonmal die cubanische Mentalität angewöhnen und mir selbst einreden, dass alles schon "irgendwie" klappen wird. Auf Cuba hat das auch funktionierrt ; )
Ich hoffe, dass ich euch einige schöne Texte schreiben, Bilder zeigen und somit ein wenig an meinem Abenteuer teilhaben lassen kann. Wer meine letzten Schritte auf deutschem Boden begleiten will, mein Flug geht am 10.11.2008 um 09:25 Uhr mit der DE1184.

Ich bin schon verflucht aufgeregt und habe Angst meinen Lieben "adíos" zu sagen. Ich hoffe ihr bleibt alle gesund und vermisst mich auch ein wenig. ; )

Beso grande Naddi