Auf Cienfuegos habe ich mich am meisten gefreut. Es liegt direkt am Meer und ist für die schönen Wasserfälle und natürlichen Swimmingpools bekannt. Die Stadt an sich ist nicht sehr groß und viel zu sehen gibt es dort auch nicht. Cienfuegos gilt als die sauberste Stadt Cubas und man hat wirklich das Gefühl als wären die Straßen gerade alle frisch gekehrt worden. Nach 5 Stunden Fahrt waren wir dann endlich da. Das Wetter war spitze und wieder wurden wir von Casabesitzern belagert, die uns eine Unterkunft anbieten wollten. Mit dem Taxi ging es dann zur Casa die wir, wie auch in Vinales, vorher reserviert hatten. Ich hatte mir eine Casa etwas außerhalb ausgesucht um evtl. näher am Wasser zu sein. Und das waren wir auch. Von unseren Zimmern ging ein kleiner Weg zu einem Bootssteg und von dort aus konnte man auch ins Wasser gehen. Die Casa war der Hammer und sie war wirklich direkt am Meer mit Blick auf die Berge. Man hörte im Zimmer das Meer rauschen und es war einfach nur schön. Hier wollten wir bleiben. Das Abendessen war üppig und nach ein paar Runden Domino sind wir auch wieder tot ins Bett gefallen. Am nächsten Tag musste ich mein Visum verlängern lassen um legal bis zum Januar hier bleiben zu dürfen. Die cubanischen Behörden sind der Horror. Ich werde mich nie wieder über deutsche Behörden beschweren. Bei uns wird eine Nummer gezogen und gewartet. In Cuba ist der an der Reihe, der die meisten Leute kennt. Kennste also einen auf dem Amt, brauchst du nur 10 Minuten, kennste keinen, so wie ich, wartest du eine Stunde. Wobei man sagen muss, ich bin ja Ausländer in Cuba, also werde ich immer bevorzugt behandelt. Möchte man es glauben oder nicht, in Deutschland wäre so etwas auch undenkbar. Nach 2 ½ Stunden, die meine Visaverlängerung in Anspruch genommen hat, sind wir dann Richtung Strand losgefahren.
Der Strand war schön aber das Wasser wieder ein wenig zu kalt für mich, wie immer. Alles unter 25 Grad ist zu kalt. Nach dem wir uns einen Platz gesucht haben, habe ich Freunde von Josh und mir, mit denen wir unsere Casa in Havanna geteilt haben, wieder getroffen. Natürlich haben wir uns gleich mal zu denen gesetzt und über unsere Erlebnisse der letzten Woche gesprochen. Es war so gut die Zwei wieder zu sehen. Die beiden kamen aus der Schweiz, wohnen aber jetzt in Kroatien und machen jetzt einen Trip über 1 ½ Jahre durch Südamerika und der USA.
Der Tag am Strand war sehr entspannt und genau das was wir brauchten. Zudem haben wir so einen Tag wirklich verdient, nach den letzten chaotischen 24 Std.
Am Abend wollten wir essen gehen in den Club Cienfuegos. Das war, laut Lonly Planet, das teuerste Restaurant in Cienfuegos. Da man aber angeblich unter 10 CUC pro Person essen konnte, wollten wir mal alternativ zum Casaessen was anderes probieren. Nach dem Strand sind wir dann fix duschen gegangen und zum Club Cienfuegos gelaufen. Im Restaurant war nicht viel los und auf der Speisekarte gab es nur Fisch oder Fleisch. Ich habe mich dann für einen Salat und für diverse Beilagen entschieden. Das Essen war ok aber jetzt nicht der Brüller. Zudem wurden unsere Pommes vergessen, die uns dann ohne eine Entschuldigung zum Dessert serviert wurden. Josh war stink sauer und wollte die Rechnung. Da unsere Kellnerinnen aber mit Rauchen und Telefonieren beschäftigt waren, mussten wir auf die Rechnung auch noch mal geschlagene 20 Minuten warten. Als wir endlich draußen waren wollten wir uns die Casa de la Musica in Cienfuegos anschauen um noch ein bisschen zu tanzen. Als wir dann allerdings die Menschenmassen in der Casa de la Musica sahen (mit uns waren es genau 7 Personen) sind wir zurück zu Casa gelaufen. Am nächsten Tag hatten wir einen Ausflug mit einem Boot gebucht, das uns die ganzen Buchten um Cienfuegos zeigen wollte. In der Zwischenzeit hatten wir uns auch überlegt, den Trip nach Trinidad zu streichen und lieber hier in Cienfuegos zu bleiben.
Zurück in der Casa war ich hundemüde und wollte wieder nur noch schlafen.
Dann ging es weiter zu einem natürlichen Pool. Die Lage war traumhaft aber das Wasser schweinekalt. Das Herzblatt natürlich nur am schwitzen (erinnert mich sehr oft an meinen Stiefvater, auch in Sachen Essen!!!) die Klamotten schon beim laufen ausgezogen und nix wie rein ins 18 Grad kalte Wasser. Gleich auch noch mal den Helden gespielt und von einem Felsen ins Wasser gesprungen. Steffi und ich haben die Sache langsamer angehen lassen. Mir war das Wasser echt zu kalt und ich hätte nicht gedacht, dass ich dann doch drin schwimmen würde. Aber ich wollte mir vor den Anderen auch nicht die Blöße geben und nicht drin schwimmen. Also nix wie rein. Scheiße war das kalt kann ich euch sagen. Aber so was von schön. Das Wasser war super klar und frisch. Dann hat mich Josh überredet von dem Felsen zu springen. Ich Angsthase also meinem Schatz hinterher und auf den Felsen gekraxelt. Steffi stand unten und hat auf uns gewartet. Josh ist zu erst gesprungen und dann hat mich doch die Panik gepackt. Nach kurzem Hyperventilieren auf dem Fels mit Blick nach unten ins Wasser bin ich aber doch gesprungen und ich muss sagen es war gut. Nicht das ich scharf drauf wäre gleich noch mal zu springen, aber es war gut. Ich hab gezittert wie die Sau, meine Hände haben gebizzelt vom Hyperventilieren aber endlich hatte ich mal wieder ein bisschen Adrenalin im Blut. Ich hab mir nur die ganze Zeit gedacht wie stolz meine Mami auf mich wäre, wenn sie wissen würde, dass ich hier ins Wasser gehe und sogar noch vom Felsen springe (wers nicht weiß, ich habe Angst vor Gewässer). Es war wirklich wunderschön dort und leider mussten wir schon nach nur ca. einer Stunde wieder gehen. Unsere Gruppe wurde den ganzen Weg zurück geführt, zu einem anderen Pool mit mehr Wasserfällen. Ich fand den ersten besser und mir war dann das Wasser wieder zu kalt. Josh die alte Wasserratte konnte wieder keiner halten und kaum angekommen, war er auch schon wieder im Wasser. Dort durften wir dann noch 1 ½ Stunden schwimmen bis es Essen gab.
Danach ging es den ganzen Weg wieder zurück. Zuerst mit dem rumpeligen Truck und danach mit dem komfortablen Kleinbus, den mein Hintern jetzt wirklich zu schätzen wusste. Auf der Rückfahrt fing es dann an zu regnen und wieder einmal wurde uns klar wie viel Glück wir wieder mit dem Wetter hatten.
Beim Abendessen fing es dann richtig an zu regnen und Steffi wurde ein wenig nass. Für die Abreise am nächsten Morgen bestellten wir schon mal ein Taxi bei der Hausherrin. Wir mussten um 8:30 Uhr am Viazul Terminal sein um Tickets zu reservieren. Vor dem Terminal wurde uns aber ein Transport mit einem Auto angeboten für 45 CUC. Da wir sonst 60 CUC bezahlt hätten, stimmten wir zu und waren in Rekordzeit zurück in Havanna. Unsere Finger haben wir gekreuzt, dass unsere Casa frei sein würde und zum Glück war sie das auch.
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