Samstag, 20. Dezember 2008

Viñales


Am Freitag ging es dann nach Vinales. Mein Herzblatt war auch dabei und es sollte sich am Ende rausstellen, dass sein fließendes Spanisch unsere Rettung war. Die Ankunft vor Ort, hatte etwas von einem Viehmarkt. Man kam kaum aus dem Bus, da überall die Ortsansässigen mit ihren Karten standen und einen gefragt haben, ob man denn schon eine Unterkunft hätte. Wir haben natürlich vorgesorgt und unsere Casa schon reserviert. Leicht verwirrt war ich dann allerdings doch, als keiner mit einem Schild auf uns wartete. Von Cubanern belästigt und umzingelt, da diese uns immer noch in ihre Casas locken wollten, sind wir dann losgelaufen, denn die Naddi war ja schon mal hier und kannte den Weg. Auf halber Strecke ist mir dann aufgefallen, dass mir eine Tasche fehlte. Vor lauter aufdringlichen Casa Besitzern ist mir das gar nicht aufgefallen. Ich also in einem Eiltempo wieder zurück gerannt und meine Tasche gesucht. Zum Glück habe ich sie dann beim Reiseveranstalter wieder gefunden. Dann, den vorher schon gelaufenen Weg wieder zurück und weiter Richtung Casa.

Die Mühe mit der Casa


Kurz vor der Casa sollte sich dann Josh eine andere Unterkunft anschauen, weil unsere angeblich schon besetzt war. Ich dachte dass wäre wieder so ein Trick uns in eine andere Casa zu locken, leider musste ich aber dann feststellen, dass unsere Casa wirklich überbucht war.


Steffi und ich sind dann geschlagene 2 Std. durch Vinales gelaufen und haben eine andere Unterkunft gesucht. War aber nichts frei, und was frei war, war absolut grauenvoll. Wir also zurück Richtung Josh, der ein Auge auf das Gepäck geschmissen hat als wir auf Casa-suche waren. Als wir dann endlich wieder dort waren, war es schon dunkel und wir verschwitzt und verstochen. In unserer Abwesenheit, ist dann doch noch eine Casa aufgetaucht, die 2 Zimmer zur Verfügung hatte und auch nicht so weit weg war. Da wir aber vollgepackt wie die Esel und etwas überreizt waren, wurden wir mit dem Auto gefahren.


Die Casa war super, die Gastgeber total freundlich und das Essen war der Hammer. Am Abend haben wir gleich den Ausflug für den nächsten Tag organisiert. Einen 4 ½ Std. Ausritt durch Vinales zu einer Tropfsteinhöhle in einem Berg mit natürlichem Swimmingpool.


Der Ausritt


Am nächsten Tag ging es dann um 13 Uhr los. Der Ausritt war der Hammer, die Landschaft, das Wetter, die rote Erde und die grünen Berge. Die Pferde waren auch in Ordnung, Josh hatte am Abend zuvor für sich natürlich ein schnelleres Pferd bestellt. Steffi und ich gingen es etwas langsamer an. Mal abgesehen davon, dass selbst wenn ich galoppieren wollte mein Pferd mit Ach und Krach mal getrappt ist. Ich mit aller Kraft meiner Glieder auf dem Gaul gesessen und schwungvoll ihm in die Seiten getreten. Manchmal hat er mit dem Ohr gezuckt, so von wegen: „meinst du mich?“. Also bei meinem Pferd war nicht viel zu machen. Hätte ich mein Pferd in Deutschland so in die Seiten getreten, ich würde heute noch galoppieren.


Nach ca. zwei Stunden haben wir dann Rast gemacht. Wir sind an einem Bach angestiegen und dann von dort aus in die Höhle gelaufen. Da drin war es stockfinster und ein kleiner Cubaner mit Berglampe hat uns zu dem See im Inneren des Berges geführt. Stefi und ich mussten mit dem Schwimmen passen. Josh, die alte Frohnatur, hat sich natürlich nicht zwei Mal bitten lassen. Mir war das alles zu dunkel und zu gruselig.


Als wir aus der Höhle wieder draußen waren, haben wir noch ein bisschen am Bach gesessen. Das Wasser war nicht mal wirklich so kalt aber schwimmen gehen wollten wir dann doch nicht. Ich habe mir die Schuhe ausgezogen und meine Füße schön ins kühle Nass gehängt. Dann ging es wieder zurück in Richtung Vinales. Einen kurzen Stop haben wir noch an einer Hütte gemacht in der uns frisch gepresster Zuckerrohrsaft angeboten wurde. Ich mich in meiner Bequemlichkeit schön an die Hauswand gelehnt und erstmal von einer roten Ameise gebissen worden. Scheiß die Wand an tat das weh. Drei mal hat mich das Mistvieh erwischt und es hat gebrannt wie Feuer. Als wir dann wieder zuhause waren, war mein Ameisenbiss schon etwas abgeheilt und unsere Hintern taten ordentlich weh. Steffi ist auf dem Rückweg sogar galoppiert und selbst mein „Muli“ hatte es zum Schluss so eilig in den Stall zu kommen, dass ich ein wenig galoppieren durfte.


Nach dem Abendessen und einer Dusche sind wir dann alle hundemüde ins Bett gefallen. Am nächsten Tag ging es dann wieder ins gute alte Havanna. Die Busfahrt war angenehm, außer dass Steffi von ein paar Cubanern angestarrt wurde. Und der nette Herr schräg gegenüber ihr unbedingt einen seiner Hähnchenkeulen andrehen wollte. Zu dieser Zeit war sowohl Steffi wie auch Josh schlecht von der kurvenreichen Strecke über die Berge von Vinales. Mir ging es ausnahmsweise mal gut, denn es ging ja wieder zurück ins schöne Havanna in mein bequemes Bett in meiner Casa...

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