Parque LLeras y Piedra del Peñol

Am Freitag haben Felipe Maja und ich uns mit unserer alten Lehrerin Dora getroffen. Nach einem lustigen Abend bei Crepés & Waffles, sind wir drei dann nach zum Parque Lleras gelaufen um uns dort mit Erica zu treffen. Erica war mal ein Jahr in Deutschland, spricht fließend Deutsch und will ab Juli diesen Jahres wieder in Hambung studieren.

Der Abend ging nicht zu lange, da die fleißgen kolumbianischen Bienchen am nächsten Tag arbeiten mussten. Ich war dann so gegen 1 Uhr Zuhause und habe mich auch fix ins bett gemacht.

Am nächsten Morgen ging es dann für mich und Felipe nach Guatape. Endlich mal raus aus der Stadt und rein ins Landleben. Felipe hatte zum Glück einen Mietwagen, so war auch schon der Transport geklärt, leider aber nicht der Weg dorthin. Immerhin hatte Felipe eine Karte ausgedruckt, die uns aber wie es sich rausstellen sollte auch nicht wirklich helfen sollte. Naja, nach einer Fahrt von satten 2 1/2 Stunden für eine Strecke für die man normalerweise 1 1/4 Stunden braucht waren wir endlich da. Schon von Weitem konnte man den rießen Berg sehen, der irgendwie aussah als hätte ihn jemand dort vergessen. Einfach so in der Landschaft liegen lassen, total unpassend zu der restlichen Umgebung aber verdammt beeindruckend wie man sehen kann.

Diese vielen Stufen sollten wir also hochlaufen, schon beim bloßen hochschauen wurde mir schwummrig, aber wir sind ja so weit (bzw. lange) gefahren, dass ich mir das nicht entgehen lassen wollte. Als wir unser Ticket gezogen hatten, wussten wir bescheid... 649 Stufen bis zur Spitzenaussicht. Und ich kann euch sagen, wir sind hier in Kolumbien, und hier wird so gebaut wie der Berg ist und nicht wie's angenehm ist zu laufen. Zudem hat man in diesem Land noch von keinen Normen gehört... und lauft ihr mal 649 ungenormte Treppenstufen hoch. Da wird man ganz schön pille in der Birne. Aber was hab ich gelacht. Die Frau Fröhlich, schnaufend wie ne Lockomotive die Stufen hoch, mir kam die Lunge schon zum Allerwertesten raus, kann ich euch sagen. Null Kondition. Sogar Felipe, der alte Raucher hat mich abgehängt. Wieder ein Kratzer mehr in meinem Ego.

Aber als wir dann endlich oben war, was wurden wir mit einer wahnsinns 360° Aussicht belohnt. War das wunderschön kann ich euch sagen. Die Landschaft war einfach unglaublich. Ich wollte schon garnicht mehr runter...

Ich war so high da oben, man kann es sich nicht vorstellen. Nach einem kleinen Päuschen haben wir uns dann in der kleinen Bar, die ganz oben auf dem "Berg" war eine kalte Sprite gegönnt. Dann habe ich mir nur überlegt, wie es ist hier oben zu arbeiten... Auweia... was ein Arbeitsweg?! Jeden Tag 649 Stufen zur Arbeit laufen, da hätte doch bestimmt die Berufsgenossenschaft was dagenen *lach*. Aber da es die hier nicht gibt, muss der nette Getränkeverkäufer wohl jeden Tag hier hoch kraxeln. Der Abstieg war, wen überraschts, viel einfacher als der Aufstieg. Allerdings geht das absteigen viel mehr in die Waden. Ich kann euch sagen, ich konnte heute morgen kaum grade stehen, so hab ich Muskelkater.

Nach dem wir wieder sicheren oder tieferen Boden unter den Füßen hatten wollten wir und noch ein bisschen Guatape anschauen. Dort war gerade ein rießen Fest und wir durften Zeuge einer jährlichen Parade mit ca. 100 Reitern mit Pferden sein. So hat mir das jedenfalls der nette alte Mann am Straßenrand erzählt... naja wenn ich alles richtig verstanden habe ; ) Nachdem die Straßen mehr oder weniger wieder frei wurden sind Felipe und ich zu einer Seilbahn gelaufen. Dort wurden wir dann auf einem Sitzkissen-Ding festgeschnallt und über den See auf eine Anhöhe gezogen. Wir saßen also auf unseren Sitzdingern und wurden oben an einem Drahtseil eingehakt. Ich bin als erste los und Mensch, dass war ein Spaß. Alleine 50 Meter über dem See das Drahtseil runter zu raßen, war echt spitze. Ich habe zwar etwas Höhenangst aber die Fahrt war der Hammer.

Danach gings dann auch heim. Diesmal war Medellin wenigstens ausgeschildert und somit haben wir, ohne uns zu verfahren, heim gefunden. Ich bin so froh, dass wir diesen kleinen Trip gemacht haben. Ich bin immernoch total high von unseren kleinen Erlebnissen und der wahnsinns Landschaft.

Am nächsten Sonntag wollen Erica, eine Freundin von ihr und ich Paragliden gehen. Ich bin ja mal gespannt ob ich das wirklich mache. Aber wie sagt der liebe Ronald von der FAS immer: "Naddi, den Mutigen gehört die Welt." Und da hat er so recht. Nur bin ich immer so ein Schisser aber ich habe seinen Spruch immer im Hinterkopf und Mensch, was steckt da Wahrheit drin.

Habe jetzt noch 3 Wochen in Medellin und was geht die Zeit vorbei. (Ich weiß, dass schreibe ich auch immer) Aber überlegt mal, in 8 Wochen komme ich wieder heim. Was freu ich mich meine Lieben dann wieder in den Arm nehmen zu können. Meine ganze Familie, Caro und die Luni, und natürlich die Steffi, die alte lausitzer Frohnatur. Endlich wieder lachen bis die Tränen kommen und alle wieder um mich haben. Ich freu mich so auf euch. Alleine reisen macht auf längeren Strecken einfach einsam ; )

Den Rest vom Schützenfest treffe ich dann höchst wahrscheinlich wieder auf dem Wiesenmarkt. Ich hoffe das Trinkgeld sitzt locker, weil die "Fröhlichsen" echt pleite ist, haha. Ihr lieben machts gut, genießt den aufkommenden Sommer, denn bei euch wirds jetzt schon wärmer als bei mir *grummel* Ich lass von mir hören, fühlt euch alle gedrückt und natürlich.... dicker

Beso